© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/14 / 10. Januar 2014

Meldungen

Gesprächsreihe zum Ersten Weltkrieg

DÜSSELDORF. Hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wollen Historiker, Politikwissenschaftler sowie Experten aus Politik und Kultur über dessen Auswirkungen diskutieren. Den Auftakt zu der Veranstaltungsreihe „History@Debate: Europe 14/14“ der Gerda-Henkel-Stiftung und der Körber-Stiftung bildet ein Gespäch des Filmemachers Niki Stein und des Historikers Thomas Weber zum Thema „Der inszenierte Hitler“. Im Mittelpunkt sollen dabei die Kriegserfahrungen Adolf Hitlers im Ersten Weltkrieg stehen, wie er sie später instrumentalisierte und wie sie in Propaganda und Medien inszeniert wurden. Niki Stein zeichnete unter anderem verantwortlich für Drehbuch und Regie der Filmbiographie „Rommel“ mit Ulrich Tukur (JF 44/12). Derzeit arbeitet er an einer mehrteiligen Verfilmung des Lebens Adolf Hitlers. Thomas Weber ist Geschichtsprofessor an der Universität von Aberdeen. 2011 erschien von ihm das Buch „Hitlers Erster Krieg: Der Gefreite Hitler im Ersten Weltkrieg – Mythos und Wahrheit“. Die von der Publizistin Cora Stephan moderierte Diskussion zwischen den beiden findet am 14. Januar ab 19 Uhr im Körber-Forum (Kehrwieder 12, 20457 Hamburg) statt. Auf den Internetseiten der Stiftungen kann die Veranstaltung per Livestream verfolgt werden. Über Twitter (#hist14 ) können Zuschauer Fragen stellen und sich an der Diskussion beteiligen. (tha)

www.koerberforum.de

www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de

 

Spekulationen über Gender im alten Indien

BERLIN. In der Zeitschrift Historische Sozialkunde (3/2013) beklagt die Gender-Historikerin Alicja Zelichowska, daß die Themen Geschlecht und Homosexualität im indischen Mogulreich des 16./17. Jahrhunderts bis heute nicht die Aufmerksamkeit bekommen hätten, „die sie verdienen“. Deshalb wollte sie in ihrem Beitrag in einem Themenheft über das alte Indien die seinerzeitigen „homosexuellen und homoerotischen Praktiken“ beleuchten. Dabei läßt sich Zelichowska auch nicht vom zugegebenen „Fehlen schriftlicher Quellen über gleichgeschlechtliche Praktiken“ abschrecken, sondern „löst“ das methodische Problem durch das muntere Postulat, „daß viel von dem, was hinter verschlossenen Türen vor sich ging, von den Chronisten bewußt verschwiegen wurde“. Abschließend folgen dann diverse Vermutungen. Mit Wissenschaft hat das freilich nur wenig zu tun, so daß die erst kürzlich geäußerte Kritik an der Unergiebigkeit des „Queer turns“ in der Geschichtswissenschaft (JF 50/13) reichlich neue Nahrung bekommt. (wk)

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de

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