© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/14 / 17. Januar 2014

Meldungen

Lebensversicherungen senken Zinsen weiter

Köln. Ab 2015 soll der Garantiezins auf neue Lebensversicherungen von 1,75 auf 1,25 Prozent gesenkt werden. Der Zinssatz wird nicht durch Marktteilnehmer ausgehandelt, sondern von Politikern und Bürokraten festgelegt. Das Bundesministerium der Finanzen setzt ihn fest – auf Vorschlag der Aktuarvereinigung und der Bundesfinanzdienstleistungsaufsicht. Letztere ist eine Bundesbehörde. Der Verein ist ein Berufsverband von Finanzmathematikern. In der Regel wird ihr Vorschlag, der sich an der Durchschnittsrendite von Staatsanleihen zu orientieren hat, vom Ministerium umgesetzt. Da Staatsanleihen immer weniger Zinsen einbringen, sinkt nun auch die Mindestrendite von Lebensversicherungen. Für den Sprecher des Bundes der Versicherten, Michael Kleinlein, ist ein Ende dieser Kapitalanlageform damit absehbar. „Mit 1,25 Prozent ist ein Kapitalerhalt nicht mehr darstellbar“, sagte er n-tv. Peter Schwark vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft entgegnete: „1,25 Prozent ist eine Zahl, die sich sehen lassen kann.“ Alte Verträge sind von der Neuregelung nicht betroffen. Für sie gelten teilweise deutlich höhere Zinssätze. So beträgt er bei einem 20 Jahre alten Vertrag noch 3,5 Prozent. (rg)

 

Prokon insolvent trotz Milliarden für Ökostrom?

Berlin. Dem Ökostromproduzenten Prokon (JF 51/13) droht nach eigenen Angaben die Insolvenz. In einem Brief hat das Unternehmen seine Anteilseigner aufgefordert, auf Zinsen und Rückzahlung der Einlage zu verzichten. Andernfalls drohe dem Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit. Das wäre dann eine der größten Pleiten am deutschen Kapitalmarkt seit Jahren. Prokon hat 1,4 Milliarden Euro von über 74.000 Investoren eingesammelt, die dafür Genußscheine mit überdurchschnittlich hohen Zinsen erhielten. Das Unternehmen finanziert Windparks und andere Produktionsstätten für Ökostrom. Die Betreiber solcher Ökostromanlagen haben von 2002 bis 2013 Vergütungsausschüttungen von insgesamt 120,4 Milliarden Euro enthalten. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag zum Erneuerbaren-Energie-Gesetz hervor. (rg)

 

Zahl der Woche

Bei 761 Euro brutto pro Monat lag 2013 die durchschnittliche Ausbildungsvergütung in Deutschland. An der Spitze lagen Maurerlehrlinge (999 Euro), Mechatroniker (938) und Finanzkaufleute (935) im Westen. Am Ende rangierten Floristen (312) und Frisösen (269) im Osten. (Quelle: www.bibb.de)

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