© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/14 / 17. Januar 2014

Meldungen

Filesharing: Eltern haften nicht für ihre Kinder

Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die ausufernde Abmahnpraxis der Musikindustrie ein wenig zurückgedrängt. Einem Familienvater ist es nicht zuzumuten, für die „Urheberrechtsverletzungen“ seines Stiefsohns aufzukommen. Der volljährige Filius hatte am PC der Familie Musikdateien mit anderen Internetnutzern geteilt. Daraufhin wurde der Stiefvater als Anschlußinhaber von der Abmahnindustrie verklagt. Zunächst erfolgreich: Das abmahnfreundliche Landgericht Köln gab dem Kläger recht, der 2.841 Euro „Schadenersatz“ forderte. Das Urteil des BGH ist schlecht für die Abmahnindustrie. Zwar hat er das Tauschen von Dateien nicht entkriminalisiert – aber er hat es für Kläger schwerer gemacht, denn sie müssen jetzt vorher wissen, wen sie verklagen. Der Anschlußinhaber ist nicht mehr automatisch derjenige, den sie haftbar machen können. (rg)

 

Dschungelcamp: Kim Dotcom unerwünscht

Köln. Kim Schmitz alias Dotcom darf nicht am RTL-Dschungelcamp teilnehmen, weil australische Behörden ihm keine Einreiseerlaubnis erteilten. Das berichtet der Kölner Express. Der in Neuseeland lebende deutschstämmige Geschäftsmann wird seit Jahren von der US-Justiz wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen verfolgt. Vor zwei Jahren wurde er nach einer spektakulären Razzia vorübergehend inhaftiert. Später mußte sich der Premierminister des Landes für diese Willkürmaßnahme entschuldigen. Trotzdem wird Dotcom auf Treiben der US-Justiz weiter diskriminiert. (rg)

 

Kritik an BBC wegen Multikulti-Jubelberichten

London. Der BBC-Redakteur Nick Robinson hat die Berichterstattung seines Senders gerügt. Er sagte, das Ausblenden von Problemen bei der Einwanderung in den vergangenen Jahrzehnten sei ein „schwerer Fehler“ gewesen. Solche Vorwürfe werden zwar von Zuschauern ständig erhoben, aber selten von Angehörigen des staatlichen Senders. Robinsons Aussage war eingebettet in einen TV-Beitrag. Darin berichtete er unter anderem, wie die BBC Bedenken hinsichtlich der Einwanderung jahrelang zensiert habe, weil sie keinen „Rassismus schüren wollte“. Die Aussage Robinsons wird ausführlich in Großbritannien diskutiert. (rg)

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