© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/14 / 31. Januar 2014

DVD: Devil’s Pass
Mysteriöser Tod
Werner Olles

In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1959 kommen im nördlichen Ural neun junge Menschen auf rätselhafte Weise ums Leben. Um den mysteriösen Tod der Skigruppe am „Berg der Toten“ ranken sich bis heute diverse Spekulationen und Verschwörungstheorien, zumal das Unglücksgebiet mehrere Jahre vom Militär gesperrt wurde und Teile der Akten verschwanden. Eine offizielle Gutachter-Kommission gelangte zu dem Schluß, daß die neun durch „Einwirkung höherer Gewalt“ ums Leben kamen, danach erklärten die sowjetischen Behörden die Akte für geschlossen.

Zahlreiche Bücher wurden über den Vorfall geschrieben, in denen die Verfasser die seltsamen Verwundungen der Toten – einem fehlte die Zunge, andere waren radioaktiv verstrahlt oder wiesen schwerste innere Verletzungen ohne sichtbare äußere Gewalteinwirkung auf – zum Anlaß nahmen, allerlei bizarre Theorien über den Tod der Bergwanderer zu verbreiten. Die Bandbreite reicht von schamanischen Ritualen, durch die dämonische Kräfte herbeigerufen wurden, über geheime militärische Experimente, bei denen ein Fenster zu einer anderen Dimension geöffnet wurde, durch das monströse Kreaturen eindrangen, bis zu einer mißglückten Entführung durch Aliens. Fest steht bis heute nur, daß die Gruppe ihr Lager panikartig verlassen haben muß, denn ihre Zelte wurden von innen aufgerissen, und die jungen Leute flohen in die unerbittliche Kälte der Nacht, um auf unerklärliche Weise zu Tode zu kommen.

In dem Horror-Thriller „Devil’s Pass“ (2013) läßt Renny Harlin („Cliffhanger“, „Stirb langsam 2“) fünfzig Jahre später eine Gruppe US-Studenten den Spuren der tödlichen Expedition folgen, um endlich hinter deren Geheimnis zu kommen. Und natürlich kommt alles so, wie es genreüblich kommen muß. Die Studenten schlagen an der gleichen Stelle wie die russischen Ski-Wanderer ihr Lager auf, als ihre technischen Geräte versagen, die Verbindung zur Außenwelt abreißt und der Alptraum beginnt …

„Devil’s Pass“ vermischt reale und erfundene Ereignisse effektvoll, sorgt für spannende Unterhaltung und einige Schock-Momente, auch wenn er letztlich, was die Deutung der rätselhaften Vorgänge betrifft, hinter den Erwartungen zurückbleibt.

DVD: Devil’s Pass. Ascot Elite 2013, Laufzeit etwa 97 Minuten

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