© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/14 / 07. Februar 2014

Meldungen

CSU wirbt um moslemische Wähler

MÜNCHEN. Die CSU will bei Wahlen künftig gezielt um die Stimmen von Moslems werben. Mit Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft seien diese eine wachsende Wählergruppe, begründete der stellvertretende Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Thomas Silberhorn, diesen Schritt. „Die SPD täuscht sich, wenn sie annimmt, Zuwanderer würden vor allem SPD wählen“, sagte er dem Focus. Vor allem familienorientierte Einwanderer des Mittelstandes will der Unionspolitiker ansprechen und ihnen „ein paßgenaues Angebot“ unterbreiten. Silberhorn zeigte sich zuversichtlich, daß die gemeinsame Wertebasis hier größer sei. Die Unionsparteien verstünden sich nicht „als geschlossene Gesellschaft“, sondern seien „offen für Angehörige anderer Glaubensrichtungen, die diese Werte teilen“. (FA)

 

Arbeitgeberpräsident für mehr Einwanderer

BERLIN. Deutschland ist nach Ansicht von Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer dringend auf Einwanderung angewiesen. „Wenn wir das Niveau von 42 Millionen Erwerbstätigen und unsere wirtschaftliche Stärke halten wollen, dann brauchen wir Zuwanderer“, sagte Kramer der Welt. „Das wird gegen Ende des Jahrzehnts dramatisch zunehmen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen.“ In der Politik gebe es mit Blick auf die Europawahlen aber eine Entwicklung, die schädlich für die Bemühungen um mehr Einwanderer sei. Sätze wie „Wer betrügt, der fliegt“, wie sie die CSU äußere, seien „wenig hilfreich“. Zwar sei die Aussage im Kern nicht falsch, jedoch entstünde dabei der Eindruck, alle Einwanderer würden betrügen. Auf die Frage, warum Deutschland angesichts von drei Millionen Arbeitslosen Einwanderer brauche, antwortete der Arbeitgeberpräsident: „Wenn die Arbeitslosigkeit stark sinkt, so wie in den vergangenen Jahren, stoßen wir irgendwann an eine Grenze. Unter den Arbeitslosen finden sich viele Langzeitarbeitslose und Un-gelernte.“ (krk)

 

Hamburg zählt mehr Asylbewerber

HAMBURG. Die Zahl der Asylbewerber in Hamburg ist stark gestiegen. Im vergangenen Jahr nahm die Hansestadt 3.626 Personen auf. Das entspricht einem Anstieg um siebzig Prozent im Vergleich zu 2012, wie die Hamburger Morgenpost berichtet. Damals bot die Stadt noch 2.100 Antragstellern eine neue Heimat. Seit Jahren kämpft die Elbmetropole mit einem massiven Asylbewerber-Problem. Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bekanntgab, muß Hamburg 2,55 Prozent aller Asylbewerber in Deutschland aufnehmen. Da jedoch jedes Jahr mehr Personen ihren Antrag in Hamburg stellen, werden diese auf andere Länder verteilt. Die meisten Antragsteller kommen aus Afghanistan, der Russischen Föderation und Syrien. (FA)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen