© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/14 / 07. Februar 2014

Meldungen

Entsorgung der Nation auf „Sondermülldeponie“

Bonn. Die Bundeszentrale für politische Bildung bereitet sich auf die ihr eigene Art auf die Wahlen zum EU-Parlament im Mai 2014 vor. Bereits im letzten Sommer hat ihr Jugendmagazin fluter (47/2013) zum Thema Europa programmatisch vorgegeben, was die Propaganda des Hauses bis zum Wahltag bestimmen wird: Der Nationalstaat hat seine Zukunft hinter sich. Die nationalstaatlichen Ausprägungen der Demokratie, so läßt die fluter-Redaktion den Wiener Schriftsteller Robert Menasse ihr Credo formulieren, seien auf der „Sondermülldeponie der Geschichte zu entsorgen“. Stattdessen schwebt ihr mit Menasse ein „Kontinent ohne Nationen“ vor, eine „freie Assoziation“ von Regionen, die sich ohne „superstaatlichen Zentralismus“ regieren könnten. Passend dazu ist Peter Riesbeck bemüht, um Sympathie für die von 45.000 Beamten unter Dampf gehaltene Brüsseler Bürokratie zu werben. Nur außerhalb Brüssels bleibe von der „genialen Idee Europa ein Bild des Chaos“ übrig. Tatsächlich erlebten gerade die jungen, „selbstverständlich mehrsprachigen“ Beamten der „Generation Erasmus“ die EU jenseits „grassierender Vorurteile“ bereits als „grenzenlosen Raum“. Vor dem Sitz der EU-Kommission wehen keine Nationalflaggen mehr, und dies entspricht für Riesbeck auch dem Bewußtsein von „Europas junger Elite“. (wm)

www.fluter.de

 

Erste Sätze

Als ich jung war, habe ich wie die meisten jungen Menschen geglaubt, ich müßte jung sterben.

Monika Maron: Animal triste. Roman, Frankfurt am Main 1996

 

Historisches Kalenderblatt

9. Februar 1914: Um den Eisenbahnbau für eine bessere Mobilmachung der zaristischen Truppen an der Westgrenze zu forcieren, erhält Rußland gemäß einem Abkommen vom 30. Januar 1914 von Frankreich eine Anleihe in Höhe von 665 Millionen Francs.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen