© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/14 / 14. Februar 2014

Meldungen

Bundeswehr auf dem Weg nach Somalia

BERLIN. Der Bundeswehr steht offenbar ein weiterer Auslandseinsatz in Afrika bevor. Laut Spiegel plant das Verteidigungsministerium, Soldaten für die internationale Ausbildungsmission EUTM in die somalische Hauptstadt Mogadischu zu entsenden. Sollte der Bundestag dem Einsatz zustimmen, könnten im April die ersten Bundeswehrsoldaten in Mogadischu eintreffen. Deutschland hatte sich bis Ende vergangenen Jahres mit etwa 20 Soldaten an der Ausbildung der somalischen Streitkräfte in Uganda beteiligt. Als die Mission Anfang des Jahres nach Somalia verlegt wurde, beendete die Bundeswehr ihren Einsatz, weil die Sicherheitslage als instabil bewertet worden sei. Dies habe sich nun aber geändert. Derzeit nehmen etwa 100 Bundeswehrsoldaten an einer EU-Ausbildungsmission im westafrikanischen Mali teil. Die Obergrenze für diesen Einsatz wurde in der vergangenen Woche vom Kabinett von 180 auf 250 Soldaten erhöht. (krk)

 

NSA: Teltschik kritisiert Vereinigte Staaten

HALLE. Der frühere Kanzleramtsminister Horst Teltschik hat die Abhörpraxis des amerikanischen Geheimdienstes NSA scharf kritisiert. „Den USA fehlt es an Respekt gegenüber Freunden“, sagte er mit Blick auf Berichte, nach denen nicht nur das Telefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sondern auch das Handy ihres Vorgängers Gerhard Schröder abgehört wurde. „Wenn die Bundeskanzler abgehört werden, dann muß im Prinzip jeder damit rechnen“, warnte Teltschik, der unter Helmut Kohl Chef des Kanzleramtes war, in der Mitteldeutschen Zeitung. (ms)

 

Handwerk fürchtet um Berufsausbildung

BERLIN. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat der Europäischen Kommission vorgeworfen, mit ihren Plänen die deutsche Berufsausbildung zu gefährden. „Die EU-Kommission arbeitet intensiv daran, bewährte und notwendige Qualifikationsanforderungen abzuschaffen“, sagte Verbandspräsident Hans Peter Wollseifer der Welt. Dadurch könnten aber in Deutschland „gewachsene Ausbildungs- und Qualitätsstandards“ zerstört werden. Hintergrund sind Pläne der EU-Kommission zur „Erleichterung des Berufszugangs“, um die Mobilität qualifizierter Fachkräfte innerhalb der EU zu erhöhen und Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Der Dachverband der deutschen Handwerkskammern sieht dadurch die Gefahr, „daß der deutsche Meisterbrief und die duale Ausbildung im Handwerk auf Druck aus Europa ausgehöhlt werden“. Der beste Garant für Mobilität sei dagegen eine gute Ausbildung. „Es kann nicht sein, daß die hochwertige duale Ausbildung in Deutschland einerseits in ganz Europa gelobt wird und andererseits in Kauf genommen wird, daß ihre Standards nach unten nivelliert werden.“ (FA)

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