© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/14 / 21. Februar 2014

Belgisches Parlament erlaubt Sterbehilfe bei Kindern
Ende der Humanität
Martin Lohmann

Es verschlägt einem buchstäblich die Sprache. Da entscheidet sich eine Mehrheit eines Parlaments mitten in Europa tatsächlich dafür, Euthanasie an Kindern zu erlauben. Im Klartext: Kleine Kinder „können“ künftig „entscheiden (lassen)“, daß man sie tötet. Umbringt. Mordet. Oder darf man das jetzt gar nicht mehr sagen? Ist man politisch unkorrekt, beim Namen zu nennen, was endlich wieder beim Namen genannt werden muß?

Die neue Diktatur des Autonomie-Wahns funktioniert so: Man „argumentiert“ mit der Selbstbestimmung, die alles und jedes „erlaubt“ und keine Grenzen des Rechts mehr kennt oder zuläßt. Letztlich wird damit aber jedes Recht ausgehebelt, weil jede Verantwortung und jeder Respekt vor dem Leben geleugnet wird. Ignoranz wird zur Pflicht, und wer noch mit Logik und Gewissen redet und hinweist, der stört. Nein, nicht das Töten ist human, sondern jede Hilfe und jeder Beistand im Leben. Dazu gehört auch bei schwerstkranken Kindern eine viel bessere Schmerztherapie. Belgien aber nimmt Abschied vom Leben und von der Humanität. Doch Belgien sind wir wohl bald alle. Wenn wir nicht aufpassen. Daher gilt: Stimme erheben, laut und deutlich, wann und wo immer das Leben durch Menschenhand in Gefahr ist.

 

Martin Lohmann ist Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL).

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