© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/14 / 21. Februar 2014

Meldungen

Massenansturm in Ceuta und Melilla erwartet

MELILLA. Mindestens 50 Schwarzafrikanern ist es zu Beginn dieser Woche gelungen, von marokkanischem Staasgebiet aus in die spanische Nordafrika-Exklave Melilla einzudringen. Cirka 200 weitere hatten in einem Massenansturm versucht, die bis zu sechs Meter hohen Sicherheitszäune zu überwinden. Nach Berichten der spanischen Zeitungen El Pais und El Mundo stehen weitere 30.000 Immigranten vor den Exklaven Melilla und Ceuta startbereit, um dort die Absperrungen zu überwinden. Bereits wenige Tage vorher hatten etwa 400 Afrikaner, zumeist aus Kamerun, die Grenze bei Ceuta zu stürmen versucht. 15 Illegale starben. Das Schlepperwesen blüht. So kassiert ein erfahrener Schwimmer pro Person zwischen 25 und 45 Euro, wenn er Immigranten vorausschwimmt und ihnen so den Weg zeigt. Ein Platz auf einem kleinen Fischerboot wird mit 1.000 Euro berechnet. Zwischen 3.000 und 4.000 Euro kostet das Versteck in einem Auto, und zwischen 5.000 und 6.000 Euro ein gefälschter Paß. Besonderes Kopfzerbrechen bereiten der spanischen Polizei sogenannte Auto-Kamikazes, die mit Höchstgeschwindigkeit die Grenzkontrollen durchbrechen. (ctw)

 

Massenproteste arten in Gewalt aus

KIEW. Bei den seit Wochen heftigsten Straßenschlachten zwischen Regierungsgegnern und Polizei am Dienstag hat es Tote und Verletze gegeben. Nach Angaben von Ärzten sollen sieben Demonstranten getötet worden sein, berichtete das polnische Nachrichtenportal www.rp.pl. Über 150 Protestierer und Sicherheitskräfte trugen teils schwere Verletzungen davon. Gegner der Regierung forderten Verfassungsänderungen, um die Vollmachten von Staatschef Viktor Janukowitsch zu beschneiden. Seit dem frühen Vormittag belagerten Oppositionsanhänger das Regierungsviertel, um Druck auf die zur selben Zeit tagenden Abgeordneten auszuüben. Sie attackierten die Polizeisperren mit Pflastersteinen und Brandsätzen, die Miliz setze Tränengas und Gummigeschosse ein. Über der Kiewer Innenstadt lag Korrespondenten zufolge der Gestank brennender Barrikaden aus Autoreifen. Parlamentspräsident Wladimir Rybak hatte es abgelehnt, Verfassungsfragen auf die Tagesordnung setzen zu lassen. Dutzende Abgeordnete der Opposition besetzten daraufhin das Parlamentspräsidium. Udar-Vorsitzender Vitalij Klitschko wiederholte die Bedingungen für eine Regierungsbeteiligung der Opposition. „Der Präsident sollte vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen verkünden.“ Rußland sagte unterdessen kurzfristig eine weitere Geldspritze zu. Bis Ende dieser Woche werde Moskau ukrainische Staatsanleihen im Wert von zwei Milliarden Dollar kaufen. (ru)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen