© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/14 / 21. Februar 2014

Sicherheitslage am Horn von Afrika: Schutzmaßnahmen zeigen Wirkung
Die Wurzeln der Piraterie bleiben
(ob)

Die 2008 initiierten, von den USA und einigen unabhängigen Staaten wie China und Indien unterstützten Nato- („Ocean Shield“) und EU-Operationen („Atalanta“) zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika zeitigten 2013 weitere signifikante Erfolge. 2011 kam es im Seegebiet vor Somalia noch zu 163 Angriffen, 2012 war mit 75 Attacken schon ein merklicher Rückgang zu verzeichnen, und 2013 wurden bis zum 31. Oktober nur noch zehn Angriffe und zwei Schiffsentführungen gezählt, wie Dieter Stockfisch bilanziert (Europäische Sicherheit & Technik, 1/2014). Aber auch die Schutzmaßnahmen der Reedereien hätten wohl zur Eindämmung des Piraten-Unwesens beigetragen. Nach Schätzungen befanden sich 2011 etwa auf dreißig Prozent der Handelsschiffe bewaffnete private Schutzteams, derzeit dürften sie bei sechzig bis achtzig Prozent an Bord sein. Eine Verlängerung des bis Ende 2014 terminierten Nato-Einsatzes ist noch offen, wird von Experten aber dringend befürwortet. Denn weder könnten die Anrainerstaaten die maritime Sicherheit gewährleisten, noch seien die Wurzeln der Piraterie in der Region beseitigt, wie zerfallene staatliche Strukturen in Somalia oder hohe Armut und Arbeitslosigkeit. Wenn der internationale Druck nachlasse, werde die Piraterie „umgehend wieder erstarken“.

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