© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/14 / 07. März 2014

Meldungen

Israel: Ultraorthodoxe auf den Barrikaden

JERUSALEM. Hunderttausende Ultraorthodoxe haben am Wochenende in Jerusalem gegen ein Gesetz protestiert, das sie künftig zum Militärdienst verpflichtet. Die Demonstration stand unter dem Motto „Die Thora wird siegreich sein“. Bisher waren ultraorthodoxe junge Männer, die in den Jeshiva-Schulen die Thora studierten, vom Militärdienst befreit. Die seit 2013 amtierende israelische Regierung, der erstmals seit mehreren Jahrzehnten keine ultraorthodoxe Partei mehr angehört, will dies nun ändern. Ab 2016 sollen 70 Prozent der ultraorthodoxen Männer im wehrpflichtigen Alter Dienst an der Waffe tun oder Zivildienst leisten. Finanzminister Yair Lapid, einer der stärksten Befürworter der Neuregelung, sagte Kanal 10 in Reaktion auf die Proteste: „Jeder, der diese Masse an Menschen sieht, versteht, daß der Staat Israel diese Leute nicht schultern kann, ohne daß sie am Militärdienst teilhaben.“ (tb)

 

Studie: Mafia ist der größte Konzern Italiens

ROM. Die Mafia ist der größte Konzern Italiens. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Industriellenverbandes Unimpresa in Rom. Dieser zufolge ist das organisierte Verbrechen die größte Wirtschaftskraft des Landes und mit einer Liquidität von etwa 65 Milliarden Euro inzwischen auch „die erste Bank“. Allein die fast 100 Milliarden Euro, die das organisierte Verbrechen jährlich über Bars, Restaurants, Hotels oder Geschäfte einnehme, machten etwa sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Komplizenschaft mit Politikern, Wirtschaftsleuten und Verwaltungsbeamten komme den Familien zugute. Die Mafia bringe es auf einen geschätzten Umsatz von 140 Milliarden Euro bei einem Profit von mehr als 100 Milliarden Euro, heißt es in dem Bericht. (fc)

 

Kritik an Ausschluß aus Erasmus- Programm

BERn. Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) zeigt sich schockiert über die Entscheidung der EU-Kommission, als Reaktion auf das Ja der Eidgenossen zur SVP-Zuwanderungsinitiative die Schweiz ab Herbstsemester 2014 von den Studienaustauschprogrammen Erasmus+ und Horizon 2020 auszuschließen. Die EU hat stets deutlich gemacht, daß eine enge Verbindung besteht zwischen der schweizerischen Teilnahme an Erasmus+ und dem Protokoll, da das Programm in Zusammenhang mit dem freien Personenverkehr stehe. Der Ausschluß sei ein großer Rückschritt für den Bildungs- und Forschungsstandort Schweiz, erklärt der VSS und fordert die Entscheidungsträger Europas und der Schweiz mittels eines Appells dazu auf, sich zu einem „offenen europäischen und internationalen Hochschulraum“ zu bekennen. (ctw)

www.not-without-switzerland.org

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen