© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/14 / 21. März 2014

Lesereinspruch

Putins Rhetorik

Zu: „Krim-Krise / Die Balance wahren“ von Dieter Stein (JF 12/14)

Leider setzt diese jüngste Kolumne den Tenor fort, der bereits beim Leitartikel Ihres Autors Thorsten Hinz in der JF 4/14 („Den kalten Krieg beenden“) angestimmt wurde und der seither jede Woche in einer neuen Variante erscheint. Wurde dort mit Blick auf Rußland verharmlosend von „vermeintlichen Menschenrechtsverletzungen“ gesprochen und die Kritik an Putin, er sei „autoritär, undemokratisch und imperial“, als Heuchelei abgetan, so sollte doch spätestens die aktuelle Entwicklung auch die JUNGE FREIHEIT eines Besseren belehren.

Doch Fehlanzeige! „Die Balance“ wird auch in diesem Text nicht gewahrt. Offenbar ohne es zu merken – denn anders kann ich es mir nicht erklären –, argumentiert die JF in der Rhetorik des Kremls, indem der überholte imperialistische Anspruch Rußlands hier für selbstverständlich und legitim erachtet wird.

Damit beweist die JF selbst am besten ihre „Empfänglichkeit für die Desinformation oder Propaganda“, die Dieter Stein in seiner Kolumne den anderen an dieser Debatte Beteiligten vorwirft.

Moritz Halder, Berlin

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