© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/14 / 21. März 2014

Frisch gepresst

Bibelexegese. „Dieses Buch ist ein Aufschrei!“ so beginnt Klaus Berger sein neues Werk „Die Bibelfälscher“, und wer ihn kennt – etwa aus seinen FAZ-Beiträgen –, weiß was jetzt kommt: Auf 347 Seiten stampft der Heidelberger Theologe, der zu den führenden Neutestamentlern gehört und mit seiner Biographie „Jesus“ einen Bestseller schrieb, die sogenannte historisch-kritische liberale Bibelauslegung der letzten 200 Jahre gekonnt in Grund und Boden. Dabei ist Bergers Zerstörungswerk eigentlich ein Aufbauwerk: „Wenn die Bibel die maßgebliche Grundlage für das Christentum ist, kann ihre systematische Zerstörung durch diese hemmungslose Bibelkritik nicht ohne Folgen bleiben“, so Berger und setzt dagegen sein Buch „als eine Reformation der besonderen Art (...) zur Reformation der historisch-kritischen liberalen Exegese“. Schritt für Schritt zeigt er auf, wie die Bibel verfälschend ausgelegt wurde, was es dem modernen Menschen unmöglich mache, an ihre Botschaft noch zu glauben. Bergers Buch, eine Abrechnung – und eine Wiederentdeckung der Bibel, so wie sie eigentlich ist. (mo)

Klaus Berger: Die Bibelfälscher. Wie wir um die Wahrheit betrogen werden. Pattloch Verlag, München 2013, gebunden, 347 Seiten, 19,99 Euro

 

Libertäres. Was für eine perverse Situation. Die Leitmedien regen sich zu Recht darüber auf, daß NSA und Co. unsere letzte Pizzabestellung kennen und unsere E-Mails mitlesen. Wenn es aber ans Eingemachte geht, nämlich ums Geld, dann finden sie diese Kontrolle normal. Anders ist nicht zu erklären, wie nüchtern sie über geklaute Schweizer CDs, die von deutschen Finanzämtern angekauft werden, berichten. Oder wie die Medien Informationen über Off-shore-Konten entgegennehmen und verwerten. Henning Lindhoff, der stellvertretende Chef von Eigentümlich frei, warnt vor dem „Räderwerk der Vollkontrolle“. In seiner Aufsatzsammlung „Freiheitskeime 2014“ hat er etwa dreißig Texte zusammengefaßt, die „Leuchtfeuer gegen jede Form des Kollektivismus“ sein sollen. Ein, zwei Artikel – vor allem jene, die aus dem Amerikanischen übersetzt wurden – sind selbst für eingefleischte Libertäre schwer zu verstehen. Erhellend und entlarvend hingegen ein Beitrag über die Kassenärztliche Vereinigungen („Wir arbeiten für Ihr Leben gern“) und deren Abrechnungstechniken. (rg)

Henning Lindhoff: Freiheitskeime 2014. Ein libertäres Lesebuch.Books on Demand, Norderstedt 2013, broschiert, 244 Seiten, 16,90 Euro

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