© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/14 / 28. März 2014

Aufgeschnappt
Im Menschenkreis
Matthias Bäkermann

Eine neue Hoffnung für Uli Hoeneß? Ganz klar. Zumindest wenn es nach der Grünen Jugend ginge, bräuchte der Steuerfrevler und frühere FC-Bayern-Boß gar nicht erst einzufahren. Denn: „Keine Straftat rechtfertigt Gefängnisse“, bringt es Theresa Kalmer, Bundesvorsitzende der grünen Nachwuchsorganisation, auf den Punkt. „Wegsperren verschließt die Augen vor Problemen“, zitiert der Kölner Express Kalmer. Außerdem führten Gefängnisse „zu Disziplinierung und Normierung von Gesellschaft“. Für Hoeneß seien konkret „sehr viele Sozialstunden“ und „Umverteilung seiner Geldmengen“ die probatere Sanktion.

Aber auch andere Straftäter sollten nicht mehr eingesperrt werden, denn damit würden diese „stigmatisiert“ und „sozial ausgegrenzt“. Eine „sehr viel höhere“ Quote der Knackis mit Migrationshintergrund zementiere zudem „soziale Ungleichheit“. Die Jungpolitikerin kündigt entsprechende Anträge für den Bundeskongreß der Grünen Jugend in Dortmund im April an. Viel lieber wäre Kalmer zum Beispiel, wenn ein Missetäter „wie bei Völkern in Südamerika“ in die Mitte eines Menschenkreises gestellt würde und er dort gesagt bekäme, „wie toll“ er sei und „was man an ihm schätze“. Damit stelle sich viel eher die nötige Reue ein.

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