© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/14 / 28. März 2014

Lesereinspruch

Nicht nachvollziehbar

Zu: „Den Überblick verloren“ von Markus Brandstetter (JF 13/14)

Den Beitrag zu Uli Hoeneß kann ich nicht nachvollziehen: So stammte der Grundstock für die Spekulationsgeschäfte nicht aus bereits von Hoeneß versteuerten Beträgen, sondern aus Zuwendungen der Firma Adidas als Spielgeld in Millionenhöhe auf ein Schweizer Konto.

Ihre Darstellung, ein Mann, der jahrzehntelang als Manager des FC Bayern für Finanztransaktionen im sieben- und achtstelligen Bereich verantwortlich war und eine Fabrik betreibt, habe beim Handel mit Derivaten den Überblick verloren, daß ihm die Steuerplicht bei Gewinnen nicht mehr gegenwärtig war, kann eigentlich nur amüsieren. Ebenso verwundert es, daß die überaus erfolgreiche Vereinstätigkeit als Grund für Nachsicht bei Steuerhinterziehung gelten soll. Wenn der BGH als Richtschnur eine unbedingte Haftstrafe ab einer Million hinterzogener Steuern festgelegt hat (Höchststrafe zehn Jahre), dann ist bei einem hinterzogenen Betrag von über 27 Millionen Euro die ausgesprochene Strafe als sehr milde zu bezeichnen.

Gerhard Braun, München

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