© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/14 / 28. März 2014

Vermeintlicher Umweltschutz und seine Kosten
Um das Klima geht es nicht
Edgar L. Gärtner

Das Kyoto-Protokoll über die Reduktion sogenannter Treibhausgase ist schon vor anderthalb Jahren ausgelaufen. Auf etlichen Konferenzen mit jeweils zigtausend Teilnehmern haben Vertreter von fast 200 Mitgliedstaaten der Uno vergeblich um ein Anschlußabkommen gerungen. Nun hängen die Hoffnungen der Klima-Aktivisten am ultimativen Klima-Gipfel, der 2015 in Paris stattfinden soll.

Um dieses Treffen vorzubereiten, trafen sich die Delegierten jüngst in Bonn zur 19. Konferenz der Signatarstaaten der Klima-Rahmenkonvention. Doch in der vergangenen Woche trennten sie sich ohne Ergebnis. Zur gleichen Zeit vertagte auch der EU-Ministerrat in Brüssel die Verabschiedung konkreter CO2-Reduktionsziele. Hier mußte die Krim-Krise als Ausrede herhalten. Die Bundesregierung stand mit ihrer Forderung nach einer Beibehaltung fester Quoten für „erneuerbare“ Energien allein. Vor allem die Briten, aber auch die Franzosen denken beim Thema CO2-Reduktion in erster Linie an die Kernenergie. Statt Klimaschutz steht bei den meisten EU-Ländern nun die Wiederankurbelung des Wirtschaftswachstums ganz vorne auf der Tagesordnung. Auch den in Bonn versammelten Delegationen ging es längst nicht mehr um das Klima, was immer auch darunter zu verstehen sein mag, sondern hauptsächlich ums Geld.

Statt einer Fortsetzung des Kyoto-Abkommens wurde nämlich Ende 2009 auf dem Klima-Gipfel von Kopenhagen die Einrichtung eines Green Climate Fund beschlossen, in den wohlhabende Länder bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar einzahlen sollen. Das Geld soll es ärmeren Ländern ermöglichen, sich an den unvermeidlichen Klimawandel anzupassen. Wie das zu verstehen ist, bleibt Auslegungssache. Jedenfalls hat Klimaschutz, wie der Ökonom Ottmar Edenhofer, stellvertretender Vorsitzender des Weltklimarates IPCC, vor einigen Jahren zugab, mit Umweltschutz nichts zu tun.

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