© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/14 / 11. April 2014

Meldungen

Kampf gegen Chrysi Avgi politisch motiviert?

Athen. Nach Veröffentlichung eines Gesprächsmitschnitts mit Abgeordneten der rechtsextremen Partei Chrysi Avgi (CA; Goldene Morgenröte) ist der Generalsekretär der griechischen Regierung, Panagiotis Baltakos vergangene Woche von seinem Amt zurückgetreten. In dem Gespräch hatte der Vertraute von Regierungschef Antonis Samaras nach Angaben der Online-Ausgabe der Griechenland-Zeitung erklärt, daß die Verhaftungen von sechs Parlamentariern der CA Ende September 2013 einen politischen Hintergrund gehabt hätten. Samaras, so Baltakos weiter, fürchte eine zunehmende Popularität der Partei und habe deshalb „persönlich die Verhaftungen“ eingeleitet. Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge wird der Partei, die bei der Parlamentswahl im Juni 2012 knapp sieben Prozent der Stimmen erhielt und aufgrund ihrer Aktivitäten in Umfragen bei 15 Prozent lag, die Gründung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. CA werden zudem rassistisch motivierte Übergriffe, Erpressung, illegaler Waffenbesitz und zwei Morde zur Last gelegt. (ctw)

 

Saudi-Arabien erklärt Atheisten zu Terroristen

RIAD. Saudi-Arabien hat einen stärkeren Kampf gegen Atheisten angekündigt. In einer Überarbeitung der bestehenden Anti-Terror-Gesetze heißt es, der „Ruf nach atheistischem Gedankengut in jeder Form oder die Infragestellung der Grundsätze der islamischen Religion“ werde künftig noch schärfer verfolgt. Zugleich kündigte der saudi-arabische König an, neben al-Qaida künftig auch die libanesische Hisbollah sowie die Muslimbrüder zu Terrororganisationen zu erklären. Personen, die diese Gruppen in irgendeiner Form unterstützten, sollen künftig als Terroristen behandelt werden. In Saudi-Arabien ist der Wahhabismus, eine besonders fundamentalistische Strömung im sunnitischen Islam, Staatsreligion. Alle anderen Glaubensrichtungen in dem Land werden streng verfolgt. Der Besitz der Bibel oder anderer christlicher Symbole ist verboten. (ho)

 

Mozilla-Chef wegen Familienwerten gefeuert

Los Angeles. Wegen seiner früheren ablehnenden Haltung zur Ehe zwischen Homosexuellen, mußte der Geschäftsführer von Mozilla, Brendan Eich, nach einer Woche im Amt zurücktreten. Mozilla, bekannt für den Internetbrowser Firefox, hat damit die Konsequenzen aus einer Kampagne gegen Eich gezogen. Der Manager hatte 2008 eine Organisation mit 1.000 Dollar unterstützt, die sich bei einem Referendum für ein Verbot der Homosexuellenehe und dem Vorrang des konventionellen Familienbildes in Kalifornien einsetzt. Das Anliegen fand eine Mehrheit bei den Wählern, wurde aber später durch ein Gericht außer Kraft gesetzt. (FA)

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