© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/14 / 18. April 2014

Leserbriefe

Zu: „Der Kontrollverlust“ von Ronald Berthold, JF 17/14

Mit brachialer Wortgewalt

Akif Pirinçci gebühren großer Dank und Anerkennung dafür, daß er die von einer rückgratlosen, verwirrten Politikerkaste verbrochenen Ungeheuerlichkeiten in Deutschland mit brachialer Wortgewalt entlarvt und benennt. Der „Kontrollverlust“ wird unterstützt, wenn möglichst viele das Buch kaufen, lesen und weitergeben! Und wenn sie im Mai bei der EU-Wahl daran denken: Wahltag ist Zahltag für Politikerversagen. Keiner sollte deshalb sein Wahlkreuzchen bei den „Volksvertretern“ machen, die sich an dem Verkaufsprinzip der Staubsauger- oder Versicherungsvertreter orientieren.

Ulrich Dittmann, Rockenhausen

 

 

Zu: „Rücktritt wegen Spende an Gegner der Homo-Ehe: Falsche Meinung“ von Birgit Kelle, JF 16/14

Eine neue Auszeichnung

Für die Homolobby gilt folgendes schon als homophob: der grundgesetzliche Schutz der Ehe als Verbindung von Mann und Frau; das Recht eines Kindes auf Vater und Mutter; die Ablehnung der Pädophilisierung unserer Kinder durch Früh- und Zwangssexualisierung in der Schule; die Äußerung religiöser Überzeugungen; die Ausübung des Demonstrationsrechtes bei „falscher“ Gesinnung; wirkliche Presse- und Meinungsfreiheit. In diesem Sinne gehöre ich zu einer immer größer werdenden Zahl an Bürgern, die also die Titulierung „homophob“ als echte Auszeichnung ansehen müßten.

Klara Schütz, Köln

 

 

Zu: „Wenn Austritt die Alternative ist“ von Marcus Schmidt, JF 16/14

Das Ziel ist eine breite Allianz

Den Artikel habe ich erst mit Interesse, dann mit Stirnrunzeln gelesen. Sicherlich gab und gibt es in der AfD eine Menge unnötiger Personalquerelen. Warum die JF nun olle Kamellen aufwärmt und verbitterte Ehemalige befragt, ist mir schleierhaft. Ich bin kein AfD-Mitglied, sehe das Parteiprojekt aber mit großer Sympathie. Bei einem so schnellen Wachstum einer Partei, die innerhalb von einem Jahr 18.000 Mitglieder gewinnt und sehr gute Chancen für den Sprung in Parlamente hat, sind Spannungen leider programmiert. Der Druck von außen ist gewaltig, die AfD in die rechtsradikale Ecke zu drängen. Auch von innen machen einige Streß, die nicht begreifen wollen, daß eine Partei davon lebt, beharrlich, aber konstruktiv um Kompromisse zu ringen. Professor Starbatty sagte in einem Interview, daß bei jeder Parteineugründung auch eine Menge „Flugsand“ angezogen werde: Unzufriedene, Querköpfe, Ehrgeizlinge, Profilneurotiker und schwierige Charaktere. Es ist nicht schlimm, wenn die AfD solche Mitglieder wieder verliert. Insgesamt hält Parteichef Lucke das Schiff mit bewunderswertem Geschick auf Kurs. Das Ziel muß sein, eine breite Allianz von Euro-Kritikern, Rechtsliberalen und Wertkonservativen zu bilden, die die Etablierten das Fürchten lehrt und das Schweigekartell der Political Correctness aufbricht.

Dr. Peter Müller, München

 

Außerordentliches Engagement

Mit dem Austritt aus der AfD stellt sich Herr Heendorf in die Reihe jener, die ihre Wahrheit für die absolute halten. Oder er ist jemand, der sich einfach gerne selbst reden hört. Sehen diese Menschen ihre Perspektiven schwinden, verlassen sie die Partei. Ich bin seit Januar 2014 Mitglied der AfD, habe in dieser Partei viele, außerordentlich engagierte Menschen kennengelernt. Diese und auch ich investieren viel Zeit und auch Geld in unser Engagement. Daß Herr Heendorf jetzt der Partei die Rechnung aufmacht, betrachte ich ich als eine ihn selbst entlarvende Forderung, die unsere AfD zu Recht nicht erfüllt. Das „tote Pferd“, von dem er spricht, ist mitnichten tot. Meine Parteifreunde und ich gehören auch sicher keiner „kriminellen Vereinigung“ an , sondern der Alternative für Deutschland. Und das ist auch gut so.

Karl Heinz Metzinger, Eppelborn

 

 

Zu: „Wir sind vielfältig“, JF 16/14

Kein Erntedankbrauch

Das Hahneköppen ist kein Erntedankbrauch, sondern gründet in der französischen/napoleonischen Besetzung der Region, als damit symbolisch der gallische Hahn getroffen werden sollte. Ähnlich übrigens auch die Nübbel-Verbrennung: Nübbel = Nöppel = Napoleon; dieser „Kosename“ ist unter anderem in der Korrespondenz zwischen Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise belegt.

Kurt U. Bertrams, Hilden

 

 

Zu: „‘Ultralinke Jagdgesellschaft‘ erfolgreich“ von Curd-Torsten Weick, JF 16/14

Recht mit Reglementierung

Die Aussagen Mölzers mögen ungeschickt sein. Aber daß die Anzahl der Verbote und Reglementierungen in der EU die im Dritten Reich oder der UdSSR weit übersteigt, ist ernsthaft nicht zu bezweifeln.

Stephan Zankl, München

 

 

Zur Meldung: „Rußland: Leugnen von NS-Verbrechen strafbar“, JF 16/14

Unter Putin mit zweierlei Maß

In der Russischen Föderation wird das Leugnen von Fakten, die vom Nürnberger Kriegsverbrechertribunal festgestellt worden sind, unter Strafe gestellt. Straffrei bleibt, wer Stalins Verbrechen leugnet. Schon der sowjetische Chefankläger in Nürnberg, Generalleutnant Roman Rudenko, verfuhr nach dieser Maxime. Er war Günstling und Marionette Stalins und zugleich Massenmörder und Kriegsverbrecher (wie er selbst in seinem Buch „Die Gerechtigkeit nehme ihren Lauf“, Berlin 1946, Seite 9, definiert).

Roman Rudenko hat im Auftrag Stalins vom 15. März bis Mitte Mai 1940 als stellvertretender Generalstaatsanwalt der Ukraine in den Hinrichtungskellern (Kalinin, Charkow, Kosji Gory im Wald von Katyn) die „Urteile“ verlesen und die Exekutionen kontrolliert. Sechs Jahre später versuchte er als sowjetischer Chefankläger in Nürnberg, die Verantwortung für den Massenmord, dessen Zeuge er selbst gewesen war, auf die Nationalsozialisten abzuwälzen.

Dr. Roland Mackert, Sachsenheim

 

 

Zu: „Mit Hartz IV nach Indonesien“ von Ronald Gläser, JF 16/14

Keine Hilfe für die Kranken

Mit Bestürzung habe ich ihren Artikel über die Finanzierung von Flügen nach Indonesien gelesen. Als betroffene Mutter eines sehr kranken Sohnes (schwere Colitis ulcerosa) habe ich die Fassung verloren, als ich von diesem Urteil las. Mein Sohn mußte aufgrund seines Gesundheitszustandes Hartz IV beantragen. Diese Leistung entfiel nach sechs Monaten, da mein Sohn, aus gesundheitlichen Gründen, nicht in der Lage war, die Wartezeit bei der Arge abzusitzen (häufige Toilettengänge). Die freiwilligen Krankenkassenbeiträge in Höhe von 150 Euro mußten wir für ihn in der Verwandtschaft zusammenbetteln. Die Wartezeit bis zu einer Gewährung von Rente auf Zeit war so nervenzermürbend, daß ich froh bin, daß mein Sohn, trotz akuter Suizidgefährdung, diesen langen Zeitraum überstanden hat.

Das Urteil ist für mich unfaßbar, da Menschen, die sehr krank sind, eher allein auf weiter Flur stehen, als daß ihnen geholfen wird. Anstatt solcherart Flüge zu finanzieren, sollte besser kranken Menschen geholfen werden.

Ellen & H.J. Klüter-Spork, Dortmund

 

 

Zu: „Rüstet wieder auf“ von Johannes Meyer, JF 15/14

Sinnlose Geldwerschwendung

Ihr Autor erweckt den Eindruck, als solle sich die Bundeswehr an einem neuen Ostlandritt beteiligen, es also mit einer Atommacht aufnehmen. Sätze wie „Abschreckung muß wieder in jeder Hinsicht glaubhaft sein“, mögen abstrakt betrachtet zutreffen, auf den Fall Krim bezogen handelt es sich nach meiner Überzeugung um puren Unsinn. Mit Ihrem Plädoyer für eine Aufrüstung der Bundeswehr fordern sie faktisch die sinnlose Verschwendung von Milliarden Euro.

Eberhard C. Schlicht, Torgau

 

 

Zu: „Der Kalte Krieg geht weiter“ von Alain de Benoist, JF 15/14

Im Hintergrund der Holodomor

Ist der Widerwille der Maidan-Revolutionäre und ihrer rechtlich nicht abgesicherten Regierung gegenüber Rußland nicht auch aus der Erinnerung an den Holodomor zu erklären, der mehrere Millionen von Ukrainern das Leben kostete und zur Russifizierung des Ost- und Südteiles führte?

Georg K. Schmelzle, Norden/Ostfriesland

 

 

Zu: „Energiewende und Außenpolitik: Auf dem Holzweg“ von Paul Rosen, JF 15/14

Giftige Angelegenheit

In Ihrem Kommentar äußern Sie sich verharmlosend zu „Fracking“. In unserer Region Nordhessen hatte sich vor zwei Jahren die hiesige Politik positiv hierzu positioniert. Wir haben daraufhin eine Protest-Gemeinschaft von über 50.000 Gegnern organisiert und bleiben hartnäckig aktiv. Von Kassel bis nach Waldeck. Die ganze Region bezieht das Trinkwasser aus der Erde bis zu einer Tiefe von 200 Metern.

Beim „Fracking“ wird Gift tief in die Erde gepreßt. Die Risse und Spalten im Boden kennt kein Mensch. Unser Wasser wird vergiftet, unsere Heimat unbewohnbar. Alles wird gefährdet. Wir haben uns Disketten aus den USA besorgt, da brennt das Gift im Wasser aus dem Hahn. Unsere Sorge um unsere Heimat ist riesengroß. Deutschland ist ein kleines Land mit vielen Menschen.

Wilhelm Kühne, Breuna

 

 

Zu: „Der Macho mahnt die Memmen“ von Michael Paulwitz, JF 15/14

Das Ziel heißt Fahnenflucht

Danke, daß die JF über und mit Akif Pirinçci aufklärt! Ich habe selten so geschmunzelt. Aber nachdenklich macht es, wenn er schreibt, daß sich nicht mal „auch nur tausend Mann für die kriegerische Abwehr finden würden“. Es stimmt schon, daß man sich gegenüber Ausländern wohl extrem vorsichtig verhalten und besser einiges runterschlucken sollte. Ich erinnere an Potsdam, wo nach einer Schlägerei unter Betrunkenen mit Beteiligung eines Äthiopiers zwei Deutsche wie Guantánamo-Häftlinge mit dem Hubschrauber nach Karlsruhe zur Vernehmung geflogen wurden.

Unsere Jugend wurde über die Jahre zu Memmen erzogen. Da bleibt nur zu hoffen, daß diese nicht mal mit der Waffe in der Hand unser Land verteidigen müssen. Fahnenflucht ist ja, wie wir ebenfalls lernen mußten, etwas durchaus Vernünftiges.

Andreas Kretschmer, Dresden

 

 

Zu: „Kein Blatt vor dem Mund“ von Michael Paulwitz, JF 15/14

Beschämend und deprimierend

Es ist schon beschämend und deprimierend, wenn ausgerechnet ein voll assimilierter Migrant, geboren in der Türkei, solch gravierende und gefährliche Mißstände in Deutschland aufdeckt und wir als Bürger zu feige, faul und mutlos sind, diese beim Namen zu nennen. Immanuel Kant, der große Aufklärungsphilosoph, sagte bereits, daß es nur Faulheit und Feigheit seien, die der Aufklärung im Wege stehen. So ist es bis heute. Akif Pirinçci hat vollkommen recht, wenn er uns mit seinem Buch „Deutschland von Sinnen“ aufrütteln will, wenn auch sehr drastisch und polemisch, eben Klartext und kein Herumgerede. Im Kantschen Sinne fordert er jeden einzelnen auf, sich aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien – gemäß seiner Maxime des „sapere aude“, nämlich den Mut zu haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Die Freiheit des Denkens, so Kant, würde zu größerer bürgerlicher Freiheit führen. Was wir heute in Deutschland erleben, ist beileibe keine Gedankenfreiheit, sondern Gesinnungsterror einer linken Mainstream-Mafia.

Helmuth Gaentzsch, Köln

 

 

Zu: „JF-Intern / Kapuzen“, JF 15/14

Kleinkriminelle Ausstrahlung

Träger von Kapuzenpullis haben die Ausstrahlung von Kleinkriminellen oder arbeitslosen Jugendlichen. Ist die Kapuze übergezogen, scheinen die nun weitgehend vermummten Träger irgendwas im Schilde zu führen. Ein Kapuzenpulli weist darauf hin, daß der Träger die geistige Verfassung eines Slum-Bewohners haben könnte, einen darüber hinausgehenden Sinn hat die Kapuze meist nicht. Vertrauenerweckend ist diese Mode also nicht. Strahlen die Gesichtszüge jedoch unbeschwerte Milde aus, ist noch die Möglichkeit eines gedankenlosen Studenten, der sich bei Kapuzenpullis gar nichts denkt, vorstellbar.

Wolfgang Richter, Staudernheim

 

 

Zur Meldung: „René Kollo fürchtet um Bayreuther Festspiele“, JF 13/14

Dresden ist aufsteigender Stern

Auch von meinen Opernfreunden, die dort waren, kenne ich kaum solche, die sich positiv äußern. Wenn Herr Kollo bekundet, die Berliner Opernhäuser zu meiden, hat er recht! Erst letztens erlebte ich an der Deutschen Oper die grauenhafte Inszenierung des britischen Regisseurs David Pountney bei „I Pagliacci“ und „Cavalleria Rusticana“, die völlig an dem Gehalt der Oper vorbeigingen. Auch die Anwesenheit zweier berühmter Sänger, Waltraud Meier und Stephen Gould, konnten den Abend nicht retten, in der Pause wollte ich schon gehen. Oder auch „Tristan und Isolde“ an der Deutschen Oper: furchtbar und völlig indiskutabel! Bei Staatsoper und Komischer Oper ist es seit geraumer Zeit fast genauso. Berlin als große Theaterstadt? In Büchern kann man mit Wehmut darüber lesen.

Ich ziehe es vor, die kleinen Opernhäuser in der sogenannten Provinz anzusteuern – Cottbus, Halle, Meiningen oder Dessau, wo ich bisher nie enttäuscht wurde, im Gegenteil. Die Spielfreude der Beteiligten gleicht manchen kleinen Mangel leicht aus. Dresden ist der aufsteigende Stern am Opernhimmel, Leipzig bietet immer wieder schöne Inszenierungen. Nicht zu vergessen das Opernhaus in Breslau, wo ich in dieser Spielzeit bereits vier herrliche Opernabende erlebt habe.

Harald Heinrich, Berlin

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen