© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/14 / 25. April 2014

Zitate

„Wenn die Deutschen an irgendeiner Volkskrankheit leiden, dann ist es nicht Diabetes, Übergewicht oder ‘Rücken’, sondern die Verweigerung der Wirklichkeit. Ein gut funktionierendes System der Energieversorgung wird über Nacht zerschlagen, weil in Japan ein Kernkraftwerk von einem Tsunami zerstört wurde. (...) Die Folgen sind bekannt: explodierende Kosten und zunehmende Versorgungsunsicherheit.“

Henryk M. Broder, Publizist, auf „Welt Online“ am 15. April 2015

 

 

„Ein ungeheurer Ausbruch von Patriotismus. (...) Wer nicht jubelt, ist ein Volksfeind. Gehört zur fünften Kolonne, zu den Finsterlingen vom State Department. Das stalinistische Vokabular ist vollständig wiederhergestellt: Verräter, Abtrünnige, Helfershelfer der Faschisten. Mit dem einzigen Unterschied, daß die Stalinisten jetzt orthodox sind. (...) Die roten Fahnen sind wieder da, der ‘rote’ Mensch ist wieder da. Alles erweist sich als quicklebendig. Fünfzehn Jahre hat Putin daran gearbeitet. Tag für Tag reanimierte das Fernsehen die sowjetischen Ideen. Und wir dachten, sie wären tot.“

Swetlana Alexijewitsch, Schriftstellerin und Friedenspreisträgerin, in der „FAZ“ vom 15. April 2014

 

 

„Es gibt eindeutig eine Tendenz, daß Staaten ihre Bürger zu bevormunden versuchen und ihnen Aufgaben wegnehmen wollen. Dagegen muß man kämpfen. Darum bin ich auch ein Verfechter der direkten Demokratie: Die Bürger müssen die Möglichkeit haben, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Die Bürger müssen sagen können: ‘Jetzt reichts’, und den Staat in die Grenzen verweisen können.“

Prinz Alois von Liechtenstein, Prinzregent und Thronfolger, in der „Weltwoche“, 17. April 2014

 

 

„Fast immer ist der Ruf nach aktiver Sterbehilfe, die Forderung an den Arzt, ein tödliches Mittel zu geben, auch ein Ruf nach Kommunikation. (...) Der Todeswunsch ist meist ein Wunsch nach Veränderung des Lebens am Ende des Lebens, ein Ruf nach Kontakt und Zuwendung, ein Aufschrei gegen das Gefühl der Verlassenheit und Nutzlosigkeit.“

Heribert Prantl, Kolumnist, in der „Süddeutschen“ vom 19. April 2014

 

 

„Die Osterweiterung der EU hat Bayern aus einer Randlage ins Zentrum Europas gebracht. Das ist natürlich auch Horst Seehofer und Peter Gauweiler klar. Aber die Bayern brauchen offenbar immer jemand, gegen den sie sich abgrenzen können. Früher waren es die Preußen, heute ist es die EU.“

Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie, in der „Welt am Sonntag“ vom 20. April 2014

 

 

„Nicht, wer Macht ausüben will, ist eine Gefahr für die Menschheit, sondern wer sie nicht ausüben will, zumal dann, wenn das betrügerisch kaschiert wird mit Ideologien, Frömmigkeiten oder, was das gleiche ist, mit der Wahrheit. Das Ziel aller Politik muß es sein, niemandem zu erlauben, für sich den Besitz der Wahrheit zu reklamieren. (…) Die Fanatiker à la Platon, die nur der Wahrheit und nichts als dieser verpflichtet zu sein glauben, legitimieren Mord und Totschlag im Namen der Wahrheit.“

Bazon Brock, Kunsttheoretiker, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 20. April 2014

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