© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/14 / 25. April 2014

Frisch gepresst

Ökonomen. Warum das im Niedergang begriffene Habsburgerreich seit 1870 eine einzigartige Blüte von Kultur und Wissenschaft erlebte, ist soziologisch weiterhin ein Rätsel. Noch weniger erklärlich ist das Phänomen, daß sich ausgerechnet in diesem industriell schwach entwickelten Vielvölkerstaat abseits der kapitalistischen Moderne eine Wirtschaftstheorie entwickelte, die als „Österreichische Schule“ ihren Einfluß bis ins 21. Jahrhundert hinein behaupten kann. Zuletzt sind es die von der US-Finanzkrise ausgelösten weltwirtschaftlichen Erschütterungen gewesen, die als Reflex auf die Hilflosigkeit der Gegenwartsökonomik das Ideenspektrum der von Carl Menger 1871 begründeten „scuola austriaca“ abermals revitalisierten. Allerdings handle es sich, wie Friedrun und Georg Quaas in ihrer akzentuierten wissenschaftshistorischen Darstellung und fundierten Kritik der Schule darlegen, bei den „New Austrians“ der siebten Generation um Simplifikateure, die sich auf Ludwig von Mises und dessen „libertäre“ Schüler Israel M. Kirzner und Murray N. Rothbard stützen. Im US-Hochschulbetrieb seien die Lehren von Mises und Friedrich A. von Hayek zu einem „radikalen Subjektivismus“ verengt, das Verständnis für die in Wien bis in 1930er reflektierten sozialen Kontexte der Wirtschaft zugunsten inhumaner Konstruktionen vom Menschen als profitgierigen „Nutzenmaximierer“ entsorgt worden. (wm)

Friedrun und Georg Quaas: Die Österreichische Schule der Nationalökonomie. Metropolis-Verlag, Marburg 2013, broschiert, 338 Seiten, 29,80 Euro

 

Gender-Ideologie. Zu lang, zu detailreich, zu kompliziert? Schluß mit den Ausreden! Das neue Büchlein der katholischen Publizistin Gabriele Kuby faßt die Auswüchse der Gender-Ideologie auf 32 Seiten im DIN A6-Format zusammen. Von der Zerstörung der Sprache im Namen der Geschlechtergerechtigkeit über den Angriff auf die traditionelle Familie bis hin zu positiven Beispielen des Widerstands in einzelnen Ländern: Das Buch gibt dem Leser alle Argumente an die Hand, um im Freundes- und Bekanntenkreis kenntnisreich über Gender-Mainstreaming aufklären zu können. Am besten gleich im Dutzend kaufen und an andere weitergeben! Einen Euro pro Exemplar sollten einem die Verteidigung der Freiheit und der Schutz der eigenen Kinder wert sein. (tb)

Gabriele Kuby: Gender. Eine neue Ideologie zerstört die Familie. Fe-Medienverlag, Kisslegg 2014, broschiert, 32 Seiten, 1 Euro

 

Historisches Kalenderblatt

28. April 1954: Noch vor einem parlamentarischen Beschluß über die Wiederbewaffnung und dem Nato-Beitritt der Bundesrepublik verschickt die für den Aufbau der Bundeswehr zuständige Dienststelle Blank in Bonn 140.000 Bewerbungsbögen an Freiwillige.

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