© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/14 / 25. April 2014

Haltungsnote
Ein Rancher gegen die Regierung
Thorsten Brückner

Ein Farmer fordert das System heraus. Über Nacht wurde der 67jährige Cliven Bundy zum Mythos des amerikanischen Freiheitswillens. 20 Jahre hat Bundy, dessen Familie seit 1880 eine Rinderfarm in Bunkerville, in der Wüste Nevadas, betreibt, keine Weidegebühren bezahlt. Bundys Standpunkt ist klar: Nicht der Bundesregierung, sondern dem Staat Nevada gehört das Land, auf dem seine Rinder grasen. Wenn er jemand Geld schulde, so der gottesfürchtige Patriarch, dann allenfalls Nevada. Am vergangenen Wochenende versuchte die Bundesregierung nun, an dem unbeugsamen Rancher ein Exempel zu statuieren. Spezialkräfte der Polizei besetzten und verwüsteten seine Farm, beschlagnahmten seine etwa 400 Rinder und richteten ihre Gewehre auf seine Familie. Bundy, seine Frau und seine Kinder wichen keinen Zentimeter. Seinem Aufruf, Widerstand gegen das totalitäre Vorgehen Washingtons zu leisten, schlossen sich Hunderte Bürger, Cowboys auf ihren Pferden und sogar bewaffnete Bürgermilizen an. Mit Erfolg: Zumindest vorerst zogen die Regierungstruppen ab. Sollten sie zurückkommen, hat Bundy bereits angekündigt, bis zum Schluß Widerstand zu leisten. Festnehmen lassen wolle er sich nicht. Der Geist der Gründerväter lebt auch im 21. Jahrhundert fort.

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