© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/14 / 02. Mai 2014

Messungen zeigen, daß Feinstaub weiter zunimmt
Schafft die „Umweltzonen“ ab
Christian Bartsch

In diesem Frühjahr haben Meßstationen Hochkonjunktur. Blütenpollen und Saharastaub sollen für zu hohe Feinstaubwerte verantwortlich sein. Vergessen wird, daß viele der Felder im Umland von Städten mit „Umweltzonen“ austrocknen und der Wind den entstehenden Feinstaub auch dorthin trägt, wo grüne Weltverbesserer auf die Unterschreitung der von der EU willkürlich festgelegten Feinstaubwerte warten. Sie ahnen nicht, daß die Natur sich nichts vorschreiben läßt.

Selbstverständlich ist auch am Feinstaub das Auto schuld, dem ohnehin alle Schlechtigkeit in den Auspuff geschoben wird. Seinetwegen wurden überall im Land sogenannte Umweltzonen eingeführt. Beispielsweise in Frankfurt am Main. 2009 wurde der Grenzwert dort an 36 Tagen überschritten, 2011 an 42 Tagen. Und an manchen Meßstellen wurde der Grenzwert 2014 schon häufiger überschritten als im gesamten Jahr 2013. Das ist nicht neu. Warum werden die „Umweltzonen“ nicht einfach wieder abgeschafft? Sie sind sinnlos und kosten nur Geld, das Ländern und Kommunen fehlt. Ursprünglich waren sie gegen ältere Dieselautos gerichtet, die ohnehin aussterben. Gegenwärtig werden die Abgasgrenzwerte Euro 5 und Euro 6 von vielen Neuwagen bereits unterboten. Was deren Auspuff verläßt ist sauberer als das, was die Motoren ansaugen.

Wo Bewegung ist, entsteht Staub. Er wird, wenn er auf der Straße liegt, von den Autorädern ebenso aufgewirbelt wie von Radfahrern und Fußgängern. Eine weitere Staubquelle ist der Hausbrand. Ölheizungen haben keine Partikelfilter, Kamine oder Holzfeuerungen ebenfalls nicht. Mit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke wird die Zahl der Gas- und Kohlekraftwerke zunehmen. Und damit wird die Feinstaubmenge weiter steigen. Ideologien, ganz besonders grüne, wollen dies partout nicht erkennen. Also wird die Feinstaubmenge weiter zunehmen, und hilflose Politiker werden deren Ursache auch künftig verdrängen – und wieder das Auto dafür verantwortlich machen.

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