© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/14 / 02. Mai 2014

Meldungen

Asiatische Stechmücken: Ziel Deutschland

Berlin. Tropische Stechmückenarten breiten sich in Europa aus. Deutsche Behörden führen daher seit 2011 umfangreiche Kontrollprogramme durch, um die Verbreitung von Erregern zu untersuchen. Die Hauptgefahr geht dabei von der in Italien bereits heimischen, von dort eingeschleppten Asiatischen Tigermücke und vom Japanischen Buschmoskito aus, die Überträger von Viren sind, die das Dengue- und Chinkungunya-Fieber und die Japan-Enzephalitis auslösen. Noch ist unklar, ob die Tigermücke hierzulande stabile Populationen aufbauen und zur Bedrohung für die öffentliche Gesundheit werden kann. Dagegen hat sich der Buschmoskito bereits fest etabliert, aber sein Übertragungspotential sei als gering einzustufen (Umwelt, 4/2014). (dg)

www.bmub.bund.de

 

Nachhaltigkeit: Soziale Dimension ausgeblendet

Wien. Vor 300 Jahren entwickelte der sächsische Berghauptmann Hans Carl von Carlowitz das Prinzip „Nachhaltigkeit“ für eine naturgemäße Waldbewirtschaftung. Als Gegenbegriff zum naturvernutzenden Raubbau ist von Carlowitz’ in den 1980ern wiederentdeckte „Nachhaltigkeit“ zur Leitidee moderner Ökologie avanciert. Der Nachhaltigkeitsdiskurs sei aber, so kritisieren die Lüneburger Umweltwissenschaftlerinnen Daniela Gottschlich und Beate Friedrich (Gaia, 1/2014), in seiner Fixierung auf die Forstwissenschaft ökonomisch verengt worden. Die Nachhaltigkeit propagierende UN-Umweltpolitik könne man daher auch als ökologische Modernisierung des Kapitalismus deuten. Schon bei von Carlowitz fänden sich hingegen Ansatzpunkte für eine soziale Dimension des Wirtschaftens, die die UN ausblende, um den gesellschaftlichen Charakter ökologischer Probleme zu verdecken. (ck)

www.oekom.de

 

Krebsvorbeugende Wirkung von Gemüsekohl

Stuttgart. Grünkohl, Blumenkohl, Wirsing: Alle Gemüsekohlarten enthalten Senföle, aber Brokkoli weist den höchsten Gehalt des Senfölglycosids Glucoraphanin auf. Wie der Biochemiker Dietmar Steverding ausführt (Naturwissenschaftliche Rundschau, 3/2014), mehren sich in der Forschung die Hinweise auf die krebsvorbeugende und antitumorale Wirkung der Senföle. Neuere Studien belegen, daß brokkolireiche Ernährung das Auftreten oder Fortschreiten diverser Krebsarten vermindere. Es müßten jedoch erst die Faktoren bestimmt werden, die die Umwandlung der Senfölglycoside im Menschen kontrollieren, um Medikamente zur Krebsvorsorge und -therapie entwickeln zu können. (dr)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de/

 

Erkenntnis

„Hat sich erst einmal eine sich selbst reproduzierende Fischgemeinschaft etabliert, ist diese auch durch das Hinzufügen weiterer Fische durch Menschenhand nicht nennenswert veränderbar.“

Robert Arlinghaus, Professor am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, über die Fischartenvielfalt in Baggerseen.

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