© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/14 / 09. Mai 2014

„Wir wollen Zusammenhänge deutlich machen“
Internetprojekt: Die Stresemann-Stiftung wirft einen Blick auf den Linksextremismus und Islamismus in Deutschland
Henning Hoffgaard

Linksextremismus in Deutschland hat viele Gesichter“, heißt es auf dem Internetportal linksextremismus.org. Das Problem ist nur, viele Deutsche kennen nicht eines davon. Brandanschläge und Krawalle werden schnell vermeintlichen „Chaoten“ angelastet. Nicht selten wird der politische Hintergrund vollständig verschwiegen.

Mit ihrem Onlineprojekt will die Stresemann-Stiftung diese „Zusammenhänge deutlich machen“, sagt Geschäftsführer Felix Strüning der JUNGEN FREIHEIT. Zwei ehrenamtliche Mitarbeiter sind derzeit, neben anderen Projekten, damit beschäftigt, die Seite mit Zahlen zu füttern.

Bisher steht das Portal noch am Anfang. „Wir arbeiten gerade an einer umfangreichen Bibliographie zum Thema Linksextremismus“, verrät Strüning. Aber schon die ersten Zahlen geben einen guten Überblick über die Entwicklung der linken Gewalt in Deutschland. Seit 2002 haben sich die linksextrem motivierten Gewalttaten mehr als versechsfacht. Neben der Beschäftigung mit dem Linksextremismus betreibt die Stiftung auch noch das Online-Projekt islamdebatte.de. Ziel: Fakten und die Analyse der derzeitigen Debatte um das Thema.

Wer plumpe Rhetorik erwartet, wird enttäuscht. Strüning und seine Mitarbeiter schlagen einen wissenschaftlichen Ton an und wollen vor allem Hintergrundwissen vermitteln. Dazu werden Schlüsseltexte, wie etwa die „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“ vorgestellt und kritisch hinterfragt sowie Schlüsselbegriffe beleuchtet. Abseits davon verantwortet die Stresemann-Stiftung, die vor allem von projektbezogenen Spenden lebt, die Internetseite citizentimes.eu.

Im Zentrum stehen hier Interviews, Buchbesprechungen und aktuelle Meldungen (etwa drei Einträge in der Woche). Erklärte Ziele der Stiftung sind dabei „die größtmögliche Freiheit für die meistmöglichen Menschen für die längstmögliche Zeitspanne“ sowie die Zurückdrängung „islamischer Lobbyorganisationen“.

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