© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/14 / 11. Juli 2014

Meldungen

Großeinsatz gegen Plagiate aus Fernost

Athen. Bei einem Großeinsatz des Zolls unter der Bezeichnung „ERMIS“ sind über 70.000 gefälschte Produkte sichergestellt worden. Schwerpunkt der gemeinsamen Zollaktion der griechischen Zollverwaltung und des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF) war der Post- und Kurierverkehr, um in Kleinsendungen verschickte Plagiate aufzuspüren. ERMIS fand im März 2014 statt. Dabei führten die Zollbehörden verstärkte Kontrollen durch und tauschten Erkenntnisse über Pakete aus, die aus Drittländern auf dem Postweg in die Europäische Union gelangten. Im Verlauf der Operation wurden bei 634 Beschlagnahmungen die Plagiate sichergestellt. Die Warenpalette reichte von Mobiltelefonen, Sonnenbrillen und kleinen Autoersatzteilen bis hin zu pharmazeutischen Produkten. Der überwiegende Teil der Plagiate stammte aus Fernost. Plagiate dieser Art, so der EU-Kommissar für Steuern, Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung Algirdas Šemeta können eine Gefahr für die Verbraucher darstellen. Zudem fügen sie den Unternehmen erheblichen Schaden zu. (ctw)

 

Gerichtsurteil: Zwarter Piet ist rassistisch

AMSTERDAM. Es ist eine mehr als 100 Jahre alte Tradition. Beim Sinterklaasfest in den Niederlanden wird der Nikolaus stets von zwei schwarz geschminkten Helfern begleitet. Ein Gericht in Amsterdam hat dies nun für „rassistisch“ erklärt. Der Zwarte Piet (Schwarze Peter) werde als dummer Diener mit dicken roten Lippen dargestellt und verstärke so „negative Klischees über schwarze Menschen“, urteilte das Gericht und gab damit der Klage von 21 Schwarzen statt, die eine Zensur des Nikolaus-Festes gefordert hatten. Der Anwalt der Kläger zeigte sich erfreut über das Urteil. Dies sei der Beginn eines „notwendigen Wandels unserer Gesellschaft“, betonte der Jurist. Das Fest steht seit Jahren im Visier der Linken. Zuletzt hatte sich auch eine Mitarbeiterin der Vereinten Nationen dazu geäußert und das Fest scharf kritisiert. In einer Petition forderten daraufhin mehr als zwei Millionen Niederländer einen Erhalt des Festes. Das Amsterdamer Gericht gab den Verantwortlichen für die Festumzüge sechs Wochen Zeit, ihr weiteres Vorgehen zu beraten. (ho)

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