© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/14 / 11. Juli 2014

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Der Terror kehrt zurück“, JF 28/14

Die Ausreise muß das Ziel sein

Wenn man den politisch Verantwortlichen in diversen Bundesländern zuhört, gilt ihre ganze Sorge der Verhinderung der Ausreise von radikalisierten Dschihadisten. Das erscheint mir nicht logisch. Ich habe nichts gegen deren Ausreise. Im Gegenteil: Die Gefahr für Terror in Deutschland geht doch nur von Hiergebliebenen oder von Rückkehrern aus. Folglich müßte unsere ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet sein, eine Rückkehr der Terroristen zu verhindern. Notfalls müssen die Gesetze dahingehend geändert werden, daß Terroristen die deutsche Staatsangehörigkeit (oder gar die „doppelte“) entzogen wird und somit eine Wiedereinreise verhindert wird. Der Schutz der einheimischen Bevölkerung muß doch Vorrang vor den Persönlichkeitsrechten von fehlgeleiteten Islamisten haben.

Bernd Vogel, Loxstedt

 

 

Zu: „Surreale Szenen in Kreuzberg“ von Ronald Gläser, JF 28/14 & „Behörden zählen erneut mehr Asylbewerber“, JF 26/14

Visafrei, nur nicht bis Shanghai

Wo kommen eigentlich all die derzeit ins Land strömenden Wirtschaftsflüchtlinge her? Deutschland hat nur eine einzige EU-Außengrenze zur Schweiz. Laut Vertrag von Dublin haben aber Flüchtlinge in die EU ihre Aufnahme- beziehungsweise Asylanträge in dem Land zu stellen, wo sie die EU betreten, und dann dort abzuwarten. Direkt nach Deutschland kann man also nur auf dem Luftwege kommen. Dazu bräuchten die Leute ein Visum, das sie nicht bekämen. Offenbar werden also Ankömmlinge von unseren Nachbarn vertragswidrig zu uns durchgeschleust (einer der in der EU zur Tagesordnung gehörenden Vertragsbrüche), oder sie suchen gar kein Asyl in einem sicheren EU-Land, sondern steuern zielgerichtet unsere ständig attraktiver werdenden Fleischtöpfe an.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Frau Schwesig baut ein Haus“ von Marcus Schmidt, JF 28/14

Erneuter Blankoschein für Gewalt

Wenn Familienministerin Manuela Schwesig voller Inbrunst ein neues, millionenschweres Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus verkündet, erschließt sich mir nicht die Plausibilität dieses Vorhabens. Ist doch der Verfassungsschutzbericht 2013 gerade frisch „auf dem Markt“ und bestätigt den sich fortsetzenden Abwärtstrend rechter Gewalt bei gleichzeitig immensem Anstieg linksextremer Taten.

Wo die erfreulich kompetente, bodenständig und realistisch gebliebene Vorgängerin Kristina Schröder die Gefahren für die Demokratie zu Recht in allen extremistischen Lagern erkannte, statuiert Schwesig ein Exempel für die derzeit vorherrschende Laissez-faire-Politik der Republik in bezug auf Linksextremismus, indem sie das Programm gegen dieses Phänomen antidemokratischer Bestrebungen kurzerhand streicht. Die Begründung macht sprachlos: Das Programm habe Gräben vertieft, keine pädagogisch paßgenauen Konzepte beinhaltet und zudem die Zielgruppe nicht erreicht. Sollte nicht gerade die Unverbesserlichkeit und Beratungsresistenz linksextremer Gewalttäter Grund genug sein, den Konzepten, statt sie einzustampfen, die notwendige pädagogische Reichweite und Paßgenauigkeit zu verleihen? Die Bürger von Hamburg und Berlin, nicht zuletzt die Polizeibeamten, dürfen sich auf die nächsten Krawallfeste freuen – mit diesem erneuten Blankoschein, der den roten Krawallos eigentlich explizit zu verstehen gibt, daß ihre Handlungsweise „schon klargeht“.

Oliver Bake, Braunschweig

 

 

Zu: „Fußball-Patriotismus / Ganz normale Gefühle“ von Dieter Stein, JF 27/14

Distanz zu unserer Mannschaft

Seit Jahren ist bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft festzustellen, daß unsere Hymne nur von Spielern ohne den vielzitierten Migrationshintergrund mitgesungen wird. In der Vergangenheit hat der DFB dies einmal damit begründet, daß sich die betreffenden Herren (Özil, Khedira oder Podolski) zu sehr mental mit dem bevorstehenden Spiel beschäftigen würden. Dies scheint demnach bei den anderen Spielern nicht der Fall zu sein.

Auch anderes fiel mir in den letzten Tagen auf: Manch ARD- oder ZDF-Reporter kann ein ganzes Spiel mit deutscher Beteiligung kommentieren, ohne nur ein einziges Mal von „unserer“ Mannschaft zu sprechen. Stattdessen werden Floskeln wie „die DFB-Elf“ oder „das Team von Jogi Löw“ verwendet, also eine Gruppe, mit der sich der Reporter nicht unbedingt identifiziert. Gibt es Gründe für diese Distanz zu unserer Mannschaft? Auch scheint sich die Verwendung von Schwarz-Rot-Gold bei meinen Mitmenschen leider nur auf den Fußballsport zu beziehen – zumindest kenne ich niemanden, der bei anderen Gelegenheiten unsere Fahne ans Balkongeländer hängt (zum Beispiel am „Tag der Deutschen Einheit“) oder die Nationalhymne singt. Manchem Zeitgenossen scheint nicht einmal bekannt zu sein, daß die Fahne so aufzuhängen oder am Außenspiegel des PKW zu befestigen ist, daß der schwarze Balken der Fahne gen Himmel zeigt. Interessant ist auch, daß ich mit meiner Autoflagge bislang nur von anderen Deutschen als „Nazi“ beschimpft wurde, noch kein Ausländer hat daran Anstoß genommen – im Gegenteil, die türkischen Nachbarn freuen sich sogar überschwenglich für jeden deutschen Sieg!

Bemerkenswert ist hier aber auch das Beispiel Costa Rica. Als bei dessen Nationalhymne der Text in der ARD per Videotexttafel 150 eingeblendet wurde, war ich sehr überrascht. Hieß es doch dort wörtlich: „Heil dir, freundliches Land! (...) Wenn jemand deinen Ruhm zu beflecken versucht, wirst du sehen, wie dein Volk, mutig und männlich, die rohen Werkzeuge gegen Waffen eintauscht. Heil dir, Vaterland!“. Und solche gefährlichen Texte flimmern über deutsche Mattscheiben? Unfaßbar!

Sylvie Becker, Bad Homburg

 

 

Zu: „Die Schere im Kopf“ von Michael Paulwitz, JF 27/14

Sprechblasen konsumieren

Dieser Beitrag spricht mir als Gymnasiallehrer für Deutsch sehr aus dem Herzen. Ich erlebe in meiner täglichen Praxis, wie undifferenziert und unüberlegt Schüler den journalistischen Einheitsbrei des links-grünen Medien-Mainstreams und dessen typische Beeinflussungsstrategien und Sprechblasen konsumieren. Werden die Jugendlichen aber anhand von Fakten, Beispielen und nachprüfbaren Quellen zum Beispiel mit den Widersprüchen der Energiewende, der Islamisierung Deutschlands und Europas, den irren Auswüchsen von Gender-Mainstreaming oder der unkontrollierten Masseneinwanderung in unsere Sozialsysteme konfrontiert und dabei noch „böse Wörter“ („Zigeuner“, „Sozialschmarotzer“) verwendet, erlebt man zunächst teils verwundertes Staunen, dann aber eine rege Anteilnahme und eine hohe Diskussionsbereitschaft bis hin zur Erleichterung, auch mal frei von der Leber weg reden zu dürfen. Am Ende steht dann oft die Frage: Warum lassen wir uns das eigentlich alles gefallen?

Andreas Dettmann, Wildau

 

 

Zu: „Konsequent verschwiegen“ von Henning Hoffgaard, JF 27/14

Rechts geblinkt, links überholt

Auch im Radiosender Bayern 1 wurde entgegen des Verfassungsschutzberichtes immer berichtet, daß ein rasanter Anstieg rechtsextremer Gewalt festgestellt worden sei. Von linksextremer Gewalt kein Wort! Bei diesem Sender ist das leider üblich. Meine Beschwerde beim telefonischen Hörerservice wurde überheblich mit Nichtwissen abgetan. Das nenne ich gezielte, manipulierte Volksverhetzung.

Heidi Körmer, München

 

 

Zu: „Wohngemeinschaft für Götter“ von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 27/14

Nichts mit christlichem Glauben

Als evangelischer Theologiestudent schäme ich mich für diese weitere Entgleisung eines evangelischen Pfarrers. Ein solches Kirchen-Moschee-Synagoge-Zentrum ist weniger ein Ort des selbsterklärten Religionsdialoges – welcher in der Regel nur das Hintanstellen christlicher Glaubensdogmen beinhaltet – als vielmehr ein in Stein gehauenes Symbol multikultureller Gleich-Gültigkeit und des spirituellen Einerlei. Wer mit Religionen derart umgeht, beweist, daß er sie als sinn- und wahrheitsstiftende Institutionen mißachtet und sie zu einem „Denkverein“ degradiert. Manchem Theologen sei dann doch lieber der Beitritt in eine einschlägige Partei ans Herz gelegt – oder in einen Fußballklub. Mit christlichem Glauben aber hat diese Verantwortungslosigkeit nichts zu tun.

Gregor Badeda, Halle/Saale

 

 

Zu: „Durch dick und dünn“ von Hinrich Rohbohm, JF 27/14

Beschämend bürokratisch

Großen Dank, daß auch Sie diese beschämende, menschenunwürdige, typisch deutsch-bürokratische und unmoralische Situation kommunizieren. Ich kenne einen ähnlichen Fall aus Schwerin. Die Lokalzeitung brachte im Herbst einen Artikel über einen afghanischen Dolmetscher (mit Frau und 6 Kindern), der nach seiner Ankunft in Frankfurt auf unglaubliche Weise ganz allein gelassen wurde. Die Zeitung initiierte auch eine Spendenaktion für ihn. Er hat noch immer keine Arbeit gefunden und beklagt, daß die ehemaligen „Kameraden“ (sind es welche?) keinerlei Kontakt pflegen oder helfen. „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan“! Mich hat das damals wie heute sehr wütend gemacht. Ich habe ihn kontaktiert, auch um zu zeigen, daß nicht alle Deutschen so sind. Und ich habe mich sofort beim Wehrbeauftragten und der Integrationsbeauftragten beschwert. Aber offensichtlich hat sich in acht Monaten nicht viel geändert. Na ja, Hauptsache, die deutschen Soldaten sind wieder sicher und versorgt! In den USA und Großbritannien wird mit den ehemaligen Helfern ganz anders umgegangen.

Ute Vogt, Schossin

 

 

Zu: „‘Es droht ein neuer Libanon’“, im Gespräch mit Nihad Salim Qoja, JF 27/14

Die USA abschrecken

Haben wir schon vergessen, wer die Ausgangslage für diesen Flächenbrand im Mittleren Osten herbeigeführt hat? Waren es nicht die Herren George W. Bush und Tony Blair, die in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg den Irak in Schutt und Asche gebombt, die ganze Region destabilisiert und unendliches Leid über die Völker gebracht haben? Man mag die Untaten der neuen Terroristen beklagen, sollte aber nicht davor zurückschrecken, die vermutlich Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, das heißt endlich eine Anklage vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag herbeiführen. Nur so kann der Westen ein wenig seiner Glaubwürdigkeit zurückgewinnen und künftige Täter abschrecken.

Hans Schwarz, München

 

 

Zu: „Alternativen gesucht“ von Taras Maygutiak, JF 27/14

Das Verfallsdatum entscheidet

Laut Daniel Eckert, so dieser Bericht über die Hayek-Tage, ist Bargeld „ein Bürgerrecht“. Das zitierte „Freigeld“ Silvio Gesells wird verworfen, da es dazu diene, die Zinsen abzuschaffen. Dies stimmt so nicht. Das „Freigeld“ soll als Tauschmittel mit Verfallsdatum eine wichtige Funktion erfüllen: den Arbeitsmarkt stärken und die Hortung des Geldes minimieren. Dann, so Gesell, würden sich die Zinsen auch marktgerecht, auf niedrigem Niveau, einpendeln.

Joachim Kretschmer, Barsbüttel

 

 

Zur Meldung: „Gabriel will Vertrag von Maastricht aufweichen“, JF 27/14

Ein Erzengel ohne Plan

Wenn Herr Gabriel meint, Strafzahlungen bei Überschreiten der Verschuldungsgrenze bedeuteten, noch mehr Schulden machen zu müssen, zeigt das bloß auf, wie vollkommen jenseits seines Vorstellungsvermögens es ist, daß man stattdessen auch Ausgaben einsparen könnte.

Dr. Martin Heine, Hannover

 

 

Zur Meldung: „DR: Talksendung 2254 aus Programm geworfen“, JF 26/14

Verstand gegen Vorzensur

Seit Jahr und Tag hörte ich diese Sendung. Rutschte mal ein Anrufer mit klarem Verstand durch die „Vorzensur“, wurde er alsbald mit einem „Wir machen jetzt mal ’nen Punkt, es sind noch weitere Hörer in der Leitung!“ im Redefluß abgewürgt. Justin Westhoff, mit altväterlicher Stimme, verstand sich darauf besonders gut.

Hubert Sauer, Bad Schwalbach

 

 

Zu: „Von allem befreit“ von Thorsten Hinz, JF 25/14

Deutsche sind also Dummköpfe

Daß die Alliierten auch nach 70 Jahren noch ihren Sieg feiern, ist deren Sache. Wenn man den riesigen deutschen Soldatenfriedhof in der Normandie besucht und die unendlich vielen Namen deutscher Gefallener, zumeist blutjunge Menschen, liest, erfaßt einen tiefste Trauer. Weshalb haben sich die Toten so verzweifelt gegen die gewaltige Übermacht der Alliierten gewehrt, gegen ihre eigene Befreiung? Diese Frage stellt sich mir, wenn ich lese, daß unsere Kanzlerin den Sieg der Alliierten über die deutschen Truppen als „unsere Befreiung“ bezeichnet hat. Die in den Gräbern liegenden Zehntausenden deutschen Soldaten müssen demnach Dummköpfe gewesen sein, haben sie sich doch gegen ihre eigene Befreiung gewehrt. Es gilt, dort unserer Gefallenen zu gedenken.

Ingo Welter, Stuttgart

 

 

Zur Meldung: „Mindestlohn gefährdet Praktikumsplätze“, JF 25/14

Kein Schindluder mehr

Da die Berufsanfänger der letzten Jahre schon als Generation Praktikum verspottet wurden, weil sie von einem Praktikum ins nächste wechselten und dabei wertvolle Arbeit leisteten, ohne mal einen richtigen Arbeitsvertrag zu bekommen, ist es gut, wenn die Unternehmen damit nicht mehr Schindluder treiben können, sondern auch die Praktikanten halbwegs ordentlich bezahlen müssen.

Wolfgang Richter, Staudernheim

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