© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/14 / 25. Juli 2014

Zitate

„Das neolinke Philistertum, die moralische Engherzigkeit in Kombination mit einer Sonntagsschulmoral wäre ja noch zu ertragen, wenn hinter all den Belehrungen für die fußballspielenden vermeintlichen Prolls nicht die Distinktionsgeilheit des Abiturienten blitzen würde. Dieses Hausierengehen mit der eigenen Rechtschaffenheit ist schwer zu ertragen. Nie war die Linke dümmer, humorloser und pietistischer als im Augenblick. Das sage ich als 68er-Kind. Dieses Elend hat die Rebellion meiner Eltern und ihrer Generation nicht verdient.“

Ulf Poschardt, stellvertretender Chefredakteur der „Welt“-Gruppe, bei „Facebook“ am 16. Juli 2014

 

 

„Die deutschen Werte wissenschaftliche Exaktheit, Innerlichkeit und staatsbürgerliches Bewußtsein verleihen eine ruhige Selbstachtung, die man nicht überall findet. (...) Daß ein wiedervereintes Deutschland mehr bei sich ist als ein geteiltes Land, dürfte kaum jemanden überraschen. (...) Wenn man bedenkt, in welchen Schwierigkeiten Obamas Amerika steckt, daß Rußland Menschen und Einfluß verliert und China intellektuell noch immer ein Rätsel ist, könnte das 21. Jahrhundert sehr wohl das deutsche Jahrhundert werden – aus guten Gründen.“

Peter Watson, Kulturhistoriker, in der „Weltwoche“ vom 17. Juli 2014

 

 

„Adolf Hitler war zwei Stunden in der Garnisonkirche. Aus der gleichen Kirchengemeinde sind aber über zwanzig Männer und Frauen hingerichtet worden, weil sie gegen Hitler waren. Die Garnisonkirche war keine Nazi-Kirche.“

Manfred Stolpe, ehemaliger Ministerpräsident von Brandenburg (SPD), in den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ vom 19. Juli 2014

 

 

„Ich frage mich natürlich, warum Themen des Lebensschutzes längst nicht soviel politische Bedeutung haben und öffentliche Beachtung finden wie zum Beispiel die Frage, wieviel Arbeitslosigkeitszeiten bei der abschlagsfreien Rente mit 63 angerechnet werden. Das ist für viele Menschen wichtig und bewegt die Öffentlichkeit seit Monaten. Themen des Lebensschutzes spielen im Gegensatz dazu in den Medien nur dann eine Rolle, wenn ein Gesetzgebungsverfahren ansteht wie etwa derzeit beim Thema organisierte Sterbehilfe. Hand aufs Herz: Wer regt sich denn heute noch über eine sechsstellige Zahl von Abtreibungen jährlich in Deutschland auf? (...) Niemand wagt sich mehr an dieses Thema heran, weil man die kontroversen Debatten der Vergangenheit fürchtet.“

Wolfgang Bosbach (CDU), Vorsitzender des Bundestagsinnenausschusses, im christlichen Medienmagazin „pro“ am 21. Juli 2014

 

 

„Mit Karl Albrecht ist eine der letzten Wirtschaftswunder-Legenden verstorben. Er war der große Preisbrecher unter Deutschlands Händlern. Wenn es im Leben fair zuginge, müßten Gewerkschaftsbewegung und Linkspartei schluchzend an seinem Grab stehen. Karl Albrecht hat für das Wohlergehen der Arbeiterklasse wahrscheinlich mehr geleistet als Marx, Lenin und Lafontaine zusammen.“

Gabor Steingart, Herausgeber, im „Handelsbatt Morning Briefing“ vom 22. Juli 2014

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