© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/14 / 08. August 2014

Islamisten terrorisieren und vertreiben Christen im Irak
Thank you, Mr. Bush!
Moritz Schwarz

Danke, Mr. Bush! Dank Ihrer famosen Invasion 2003 steht der Irak heute vor dem Untergang. Grausiger Höhepunkt: die Auslöschung das Christentums im Land. Dabei ist dieses kein Produkt europäischer Mission, sondern umgekehrt, es gehört zum Urchristentum, das schließlich Europa christianisierte.

Panisch verlassen nun die letzten Christen Mossul, wo etwa der Prophet Jona beerdigt ist, dessen Grab jüngst von Islamisten mit Vorschlaghämmern zerstört wurde. Nach 1.800 Jahren schweigen dort nun die Kirchenglocken – höchstwahrscheinlich für immer.

Unvorhersehbar? Mitnichten! Experten wie etwa Peter Scholl-Latour sagten unter anderem in dieser Zeitung voraus, daß die amerikanische Destabilisierung des Irak nur in Bürgerkrieg, Untergang und noch mehr Terrorismus enden könne. Daß für manchen der direkte Zusammenhang nicht gleich erkenntlich ist, liegt daran, daß die amerikanische Besatzung bis 2011 den Zustand zeitweilig konservierte. Die Entwicklung jetzt wurzelt aber unmittelbar in den Ereignissen von 2003: Der Krieg des George W. Bush hat völlig vorhersehbar die Zentrifugalkräfte des Irak freigesetzt, die die Welt der Menschen dort mehr und mehr in eine Apokalypse verwandeln. Wenn jetzt Kommentatoren schreiben: „Bushs Strategie für Irak endgültig gescheitert“ unterstellt das: Es hätte ja nicht so kommen müssen. Eine Täuschung!

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