© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/14 / 08. August 2014

Meldungen

Separatistenchef auf Fahndungsliste in Riga

RIGA. Der Geheimdienst-Vizechef und Vize-Vorsitzende des Ministerrats der selbsternannten Volksrepublik Donezk, der russische Staatsangehörige Wladimir Antjufeew (63), wird seit den neunziger Jahren in Lettland polizeilich gesucht. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm vor, während des Ringens um die lettische Unabhängigkeit als Chef einer Rigaer Omon-Einheit im August 1991 im Stadtzentrum den Fahrer eines Kleinbusses erschossen zu haben. Das berichtet das Infoportal Baltic News Network. Antjufeew machte ab Ende 1991 Karriere in der von Moldawien abtrünnigen Republik Transnistrien, wo er, zunächst unter Pseudonymen, von 1992 den Geheimdienst KGB unter diesem Namen neu gründete und bis 2012 als Minister für Staatssicherheit dessen Chef war. Nachdem die Behörden Anklage wegen Amtsmißbrauch erhoben, setzte sich Antjufeew gen Moskau ab. Eine Woche vor dem mutmaßlichen Abschuß eines malaysischen Passagierflugzeugs nahm Antjufeew seinen Potsen an. (ru)

 

Marokkanerbanden werden abgeschoben

AMSTERDAM. Die Niederlande können künftig kriminelle Marokkaner zur Verurteilung in deren Heimat zurückschicken. Das hat die Staatsanwaltschaft mit marokkanischen Behörden vereinbart. Nur Fälle, in denen den Beschuldigten die Todesstrafe drohe, sollen von der Regelung ausgeschlossen sein, berichtete das Nachrichtenportal DutchNews. Bisher besaßen die Niederlande kein Auslieferungsabkommen mit Marokko. Eine Bande junger Marokkaner, die für Raubüberfälle, Drogenschmuggel und sechs Morde verantwortlich gemacht wird, soll mehrere hundert Personen umfassen. Niederländischen Ermittlern zufolge seien alleine in Tanger bis zu einem Drittel der Neubauten durch Geld aus Straftaten in den Niederlanden finanziert worden. (FA)

 

EU-Milliarden retten Portugals Krisenbank

Lissabon. Die portugiesische Regierung will die Krisenbank Espírito Santo mit 4,9 Milliarden Euro aus dem EU-Hilfspaket retten. Das angeschlagene Geldinstitut, das im ersten Halbjahr 2014 einen Verlust von 3,6 Milliarden Euro erlitt, soll zu einer soliden „Novo Banco“ umfirmieren, während die „faulen Kredite“ in eine „Bad Bank“ ausgelagert werden. Die Verluste müssen neben den Steuerzahlern Europas die Aktionäre wie die französische Bank Crédit Agricole tragen, erklärte Portugals Zentralbankchef Carlos Costa. Portugal selbst wurde in der Euro-Krise mit 78 Milliarden Euro von EU, EZB und IWF gestützt, wobei 6 Milliarden aus dem Rettungsfonds übrigblieben. Dem Münchner Ifo-Institut zufolge haftet Deutschland mit 17 Milliarden Euro für die Rettung Portugals. (cs)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen