© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/14 / 08. August 2014

US-Machtsicherung in Nahost: Ölwährung muß der Dollar bleiben
Das Chaos als Chance
(wm)

Große Teile der US-Wirtschaft seien gegenüber ihren Hauptkonkurrenten in der EU, in China und Japan „längst nicht mehr wettbewerbsfähig“, und im Grunde näherten sich die USA immer mehr den „arabischen Rentierstaaten“ an. Trotzdem, so führt der Politologe Mohssen Massarrat in seiner Studie über den „US-Dollar-Imperialismus“ aus (Blätter für deutsche und internationale Politik, 5/2014), müsse diese Nation nicht um ihren Status als „einzige Weltmacht“ fürchten. Ändern werde sich dies erst, wenn eine Vielfalt von Leitwährungen den Dollar als „Weltgeld“ ablöse. Dies versuche die US-Allianz von Finanz und Militär samt politischem Anhang zu verhindern. Solange der Dollar internationale Leitwährung sei, verfügten die USA über den Hebel zur Aneignung der globalen Kaufkraft, könnten sich „die größte Staatsverschuldung aller Zeiten“ leisten und soviel Geld für Rüstung ausgeben wie der Rest der Welt zusammen. Dieses instabile System kollabiere erst, wenn der Ölhandel nicht mehr in Dollar abgewickelt werde. Darum entscheide sich im Nahen Osten die Zukunft der US-Hegemonie. Um seine Weltmacht dort abzusichern, setze Washington auf die Politik der Chaotisierung der Region qua „Zersplitterung widerstrebender Machtzentren durch ethnische und religiöse Konflikte“, wie derzeit in Syrien und im Irak.

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