© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/14 / 08. August 2014

Meldungen

PLO plante Terrorakt in der Bundesrepublik

Graz. Wie der Wiener Geheimdiensthistoriker Thomas Riegler in der neuesten Ausgabe des Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies (1/2014) enthüllt, kam es schon kurz nach dem Olympia-Attentat von München zu Geheimkontakten zwischen deutschen Stellen und der Palästinenserorganisation PLO. Dabei versprach Jassir Arafats Stellvertreter Abu Youssef am 5. April 1973, er werde „alles, was in seiner Macht stehe, versuchen, neue Aktionen und neues Unheil zu verhindern“. Damit meinte er Anschläge in der Bundesrepublik. Sechs Jahre später plante der PLO-Geheimdienst dann allerdings doch eine regelrechte terroristische Offensive im Westen Deutschlands. Diese sollte die Antwort auf die Liquidierung von Ali Hassan Salameh, des Chefs der persönlichen Leibwache von Arafat, durch den Mossad sein, an der aus palästinensischer Sicht auch deutsche Institutionen beteiligt gewesen waren. Glücklicherweise konnten die potentiellen Attentäter aber samt und sonders vor der Tatausübung festgenommen werden. (wk)

www.acipss.org

 

Mesopotamien: Zählsteine für die Buchführung

Cambridge. Vor rund 6.000 Jahren begannen die Menschen in Mesopotamien ihre Verwaltungsvorgänge zu vereinfachen, indem sie sich kleiner Zählsteine bedienten, welche in Form und Größe für bestimmte Mengen und Arten zu registrierender Waren wie beispielsweise Vieh oder Getreide standen. Bisher ging man davon aus, daß diese sogenannten Tokens verschwanden, als um ca. 3000 v. Chr. die Keilschrift aufkam. Allerdings zeichnen die von John MacGinnis (University of Cambridge) und Dirk Wicke (Universität Mainz) geleiteten Untersuchungen nun ein anderes Bild: Im Ruinenhügel von Ziyaret Tepe im Südosten der Türkei, der die Reste der neuassyrischen Provinzhauptstadt Tuschan birgt, fanden sie zahllose Tokens aus der Zeit des 9. bis 6. Jahrhunderts v. Chr. (Cambridge Archeological Journal, 6/2014). Das beweist, daß diese anachronistischen Zählhilfen parallel zur Schrift in Gebrauch blieben, was die Forscher damit erklären, daß deren Verwendung oftmals effektiver war als das Beschreiben von Tontafeln. (wk)

www.journals.cambridge.org

 

Erste Sätze

Die Darstellung der Reformationsgeschichte hat sich selten durch Weitblick und durch Überlegenheit über den Stoff ausgezeichnet.

Heinrich Denifle, Albert Maria Weiß: Luther und Luthertum in der ersten Entwicklung, Bd. 2, Mainz 1909

 

Historisches Kalenderblatt

11. August 1964: Wegen des Zypernkonfliktes reagieren bundesdeutsche Firmen mit griechischen und türkischen Gastarbeitern, um Zusammenstöße zu vermeiden. Unter anderem werden künftig nur national getrennte Arbeitskolonnen gebildet.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen