© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/14 / 15. August 2014

Meldungen

Erdoğans delikates Interesse an Versöhnung

ANKARA. Nach seiner Wahl zum Präsidenten der Türkei hat Ministerpräsident Recep T. Erdoğan zur „nationalen Versöhnung“ aufgerufen. Zwar konnte er die Wahl mit einer knappen absoluten Mehrheit von 51,7 Prozent im ersten Wahlgang für sich entscheiden. Doch mehr denn je verdeutlichte das Ergebnis die Dreiteilung der Türkei. Denn während Erdoğan seine Machtposition vor allem in Zentralanatolien hielt, punkteten der Gemeinschaftskandidat der Opposition Ekmeleddin Ihsanoglu (38 Prozent) in der West- und Südtürkei sowie der Kandidat der kurdischen HDP (9,7 Prozent) in Südostanatolien. (ctw)

 

Den Haag: Marokkaner attackieren Polizei

Den Haag. Für Aufsehen sorgte am vergangenen Sonntag eine Demonstration in Den Haag. Rund 250 Niederländer fanden sich ein, um gegen die dschihadistischen Tendenzen im Stadtteil Schilderswijk zu protestieren. Initiator war die über Facebook präsente Gruppe „Pro Patria“. Während die Demonstration selbst friedlich verlief, lieferten sich rund 200 Marokkaner bei einer nicht genehmigten Gegendemonstration eine Straßenschlacht mit den Polizeihundertschaften. Polizisten wurden mit Steinen beworfen und Feuerwerkskörpern beschossen. Zwei Journalisten, die das Geschehen filmen wollten, wurde die Ausrüstung demoliert. Der Bürgermeister von Den Haag, Jozias van Aartsen, war für Nachfragen, wie denn die journalistische Arbeit in Zukunft sichergestellt werden könne, nicht zu erreichen. Eine Mitinitiatorin der Demonstration erklärte gegenüber der JF: „Wir haben offenkundig den Finger in die Wunde gelegt. Im September werden wir hier wieder demonstrieren.“ (mb)

 

Rassenunruhen erschüttern St. Louis

ST. LOUIS. Nach tödlichen Polizeischüssen auf einen schwarzen Jugendlichen ist es in St. Louis zu Rassenunruhen gekommen. Aufgebrachte Schwarze bewarfen Polizisten mit Steinen. Zudem wurden Geschäfte geplündert und in Brand gesteckt sowie Autos demoliert. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben. Hintergrund ist der Tod eines 18 Jahre alten Schwarzen. Er war am Sonnabend von einem Polizisten erschossen worden, als er auf dem Weg zu seiner Großmutter war. Medienberichten zufolge war der Jugendliche unbewaffnet. Als er von dem Polizisten angehalten und kontrolliert wurde, kam es offenbar zu einer Rangelei, in deren Folge der Beamte mehrfach auf den 18jährigen schoß. Dem örtlichen Polizeichef Jon Belmar zufolge handelte der Polizist in Notwehr. Der Jugendliche habe ihn attackiert und nach seiner Waffe gegriffen. Das FBI hat die Untersuchungen an sich gezogen. (krk)

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