© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/14 / 15. August 2014

Meldungen

Schädling aus Asien bedroht deutsches Obst

BERLIN. Die asiatische Kirschessigfliege bedroht die diesjährige Obsternte. Begünstigt durch den milden Winter und das warme, feuchte Wetter, hat sich der eingeschleppte Schädling in Süddeutschland, Hessen und in einigen Gebieten Nordrhein-Westfalens ausgebreitet. Die Fruchtfliege befällt frische, reife Beeren und Steinobst und macht sie durch Larvenablage ungenießbar. Mit heutigen Insektiziden ist gegen den sich enorm schnell reproduzierenden Schädling kaum anzukommen. „Die Bekämpfung ist unwahrscheinlich schwierig“, sagte der Referent für Obst und Gemüse beim Deutschen Bauernverband, Hans-Dieter Stallknecht. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz experimentiert in dieser Saison mit engmaschigen, vorbehandelten Netzen, die sich jedoch nicht für jede Obstkultur eignen. Die sehr anpassungsfähige Fliegenart stammt ursprünglich aus Südost­asien und wurde 2009 erstmals in Südeuropa registriert. (ru)

www.bauernverband.de

 

Ökologische Kosten des Handyverbrauchs

Heidelberg. Deutschlands zweitgrößter Mobilfunkanbieter Vodafone bietet aktuell den Tarif „Nextphone“ an, der Vertragskunden jedes Jahr ein neues Smartphone offeriert. Ökologisch viel besser wäre es jedoch, wie die Zeitschrift Natur (8/2014) in einer Glosse fordert, funktionierende Geräte möglichst lange zu nutzen. Statt dessen heize der Konzern die Gier nach neuestem Elektrospielzeug gezielt an. Wohlwissend, daß etwa 80 Millionen alte, aber funktionstüchtige Handys allein in deutschen Schubladen herumliegen. Das sei eine riesige Verschwendung und ökologischer Wahnsinn, wenn man bedenke, daß bei der Förderung von 24 Milligramm Gold, die ein Handy enthalte, 100 Kilo Bergbauabfall anfalle, der Ackerflächen blockiere und Bodenflächen verseuche. (dg)

www.natur.de

 

Harvard: Bauroboter erfolgreich getestet

STUTTGART. Nach Termitenvorbild entwickelt, haben Bioniker an der Harvard School of Engineering and Applied Sciences erstmals Bauroboter entwickelt und erfolgreich im Laborversuch getestet, die autonom und dezentral arbeiten. Gesteuert von einfachen Programmen, waren die Miniaturroboter in der Lage, komplexe Baustrukturen zu errichten. Es blieb allerdings fraglich, ob Roboter in der Praxis einer Großbaustelle ohne zentrale Projektleitung auskämen. Technische Anwendungsmöglichkeiten sehen die Konstrukteure daher eher dort, wo menschliche Arbeit zu gefährlich ist, in Katastrophengebieten oder in der Raumfahrt (Naturwissenschaftliche Rundschau, 5/2014). (ft)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Erkenntnis

„Bildlich ausgedrückt, ist es die Herausforderung, eine Gewehrkugel durch eine andere Gewehrkugel im Flug zu treffen.“

Karl-Josef Dahlem, Chefberater Luftverteidigung beim Lenkwaffenhersteller MBDA, über die Abwehr von Interkontinentalraketen durch Abfangraketen

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