© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/14 / 29. August 2014

Meldungen

Uhu-Schutz bei Anlage von Windparks ignoriert

STUTTGART. Für die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE) ist wissenschaftlich erwiesen, daß ihre gefiederten Schützlinge Opfer der Energiewende sind. Vor allem dürften die tatsächlich durch Rotoren von Windkraftanlagen getöteten Uhus die Zahl von 17 bislang aufgefundenen Kadavern weit übersteigen. Trotzdem werde bei Planung und Zulassung von Windenergieanlagen in Uhu-Lebensräumen die Gefährdung der Raubvögel weiterhin ignoriert. Auch im jüngsten Fall, einem 2011 zugelassenen Windpark im Kreis Ahrweiler, sei die Zulassung gegen dringenden EGE-Rat erteilt worden und habe bis Frühjahr 2014 drei Tiere das Leben gekostet. Ungeachtet des gesteigerten Tötungsrisikos soll der Windpark nun erweitert werden (Naturschutz und Landschaftsplanung, 8/2014). (dg)

www.nul-online.de

 

Nachhaltigkeit: Zertifiziert gegen die Wand fahren

HEIDELBERG. Die „Weltgemeinschaft“ reagiert auf die Ressourcenverknappung mit der Strategie „nachhaltigen“ Wirtschaftens. Entgegen der lauten Propaganda für Nachhaltigkeit werde das Problem aber nur verschoben, meint der Informatiker und Zukunftsforscher Franz Josef Radermacher, der sich seit Jahrzehnten für eine „ökosoziale Weltwirtschaft“ engagiert. Obwohl alle Markenunternehmen inzwischen mit Nachhaltigkeitskonzepten um die Konsumentengunst buhlen, würden wir „global gegen die Wand fahren“ – wenn auch „zertifiziert“. Denn zu viele Konzerne entlasten sich ökologisch auf Kosten ihrer Zulieferer. Ebenso verdanken reiche Länder ihre positiveren Umweltbilanzen auch den ökologisch desaströsen Zuständen in der Südhemisphäre. Ungeachtet aller Nachhaltigkeit „wachsen unsere CO2-Emissionen“ (Natur, 8/2014). (dm)

www.natur.de

 

Erster Nationalpark in Baden-Württemberg

STUTTGART. Seit Anfang des Jahres ist der erste Nationalpark Baden-Württembergs Realität. Bestehend aus zwei Arealen im nördlichen Schwarzwald, soll der Park einen wichtigen Beitrag im Rahmen der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ leisten. Bis 2045 ist geplant, 75 Prozent der insgesamt 10.000 Hektar umfassenden Fläche natürlicher Entwicklung zu überlassen. Nur der chemische Kampf gegen den Borkenkäfer bleibt gestattet. Einbußen durch Verzicht auf Holzeinschlag würden von den zu erwartenden touristischen Impulsen kompensiert. Um den „umfassenden Bildungsauftrag“ der Naturvermittlung und wissenschaftliche Aufgaben zu erfüllen, wird die Nationalparkverwaltung von derzeit 63 bis 2016 auf 89 Stellen aufgestockt (Naturschutz-Info, 1/2014).

www.lubw.baden-wuerttemberg.de

 

Erkenntnis

„Wir wollen uns nicht verrückt machen lassen – am Ende haben es die Kunden in der Hand, ob sie Obst und Gemüse aus Deutschland kaufen wollen.“

Stefan Lindicke, Geschäftsführer des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins, über die Obstflut aus Polen infolge des Importboykotts durch Rußland

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