© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/14 / 29. August 2014

Leserbriefe

Zu: „Genug geschwiegen“ von Martin Lohmann, JF 35/14

Weder Zerrbild noch gottlos

Diesem Beitrag kann man nur zuzustimmen, man darf weder bei der Christenverfolgung noch bei sonst einer Religionsverfolgung wegsehen und schweigen. Mord und Terror gegen Andersgläubige sind im Islam keineswegs eine neue Erscheinung. Seit „ewigen Zeiten“ gibt es blutige Kämpfe zwischen den unterschiedlichen islamischen Richtungen, besonders zwischen Sunniten und Schiiten. Zwei Dinge sind jedoch kritisch anzumerken.

Erstens: Martin Lohmann schreibt von islamistischen Extremisten, „die ein schrecklich intolerantes und unmenschliches – und damit gottloses – Zerrbild vom Islam zeichnen.“ Die islamistischen Extremisten zeichnen zwar ein schrecklich intolerantes und unmenschliches Bild vom Islam, aber eben kein Zerrbild. Zweitens: Auch ist dies kein gottloses Bild, es ist ein Bild des Gottes des Islam. Allah duldet niemanden, der nicht an ihn glauben will.

Der Schwachpunkt unserer europäisch-christlichen Betrachtungsweise ist es, unseren Maßstab als allgemeingültig anzunehmen. Deshalb ist auch Lohmanns Definition Gottes („Gott ist nicht böse. Er ist vielmehr Freiheit, Liebe und Vergebung. Er ist Gerechtigkeit und Friede“) nur im christlichen Sinne eine zutreffende Definition Gottes. Der Gott des Islam ist nicht der Gott der Christen.

Gerhard Nuhn, Düsseldorf

 

Mehr Heuchelei geht nicht

Endlich wird hier auf das Recht aller Menschen hingewiesen, auch der noch nicht geborenen. Denn die „Zerstückelung Hunderttausender Kinder im Mutterleib“ jährlich in unserer „humanen“ Gesellschaft, die hingenommen und heuchlerisch verschwiegen wird, sind ebenso Greueltaten, die seit Jahren tabuisiert werden. Noch schlimmer ist, daß ein großer Teil der Welt, insbesondere in Deutschland, dem Irrglauben unterliegt, der Islam sei eine friedliebende Religion. Erst jüngst sagte der zum Christentum konvertierte Ex-Islamist Mosab Hassan Jussef, der älteste Sohn von Scheich Hassan Jussef, einem der Gründer der Hamas, gegenüber dem Fernsehsender CNN, das finale Ziel dieser radikalen Bewegungen sei einzig die Errichtung eines weltweiten islamischen Staates (Kalifat).

In unserem Land werden von den Zuwanderungslobbyisten Salafisten nicht nur geduldet, sondern verhätschelt und mit einem Doppelpaß beschenkt. Wer, wie der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, anmahnt, solche Radikalinskis aus unserem Land auszuweisen, wird von SPD-Vertretern nach den Regeln der „Politischen Korrektheit“ zurechtgewiesen. Indessen kehren diese „deutschen“ Islamisten, nachdem sie im Norden des Irak sowie im syrischen Bürgerkrieg an der Seite von Gewalttätern gegen „Ungläubige“ gekämpft und diese im Namen Gottes auf unsäglich bestialische Weise ermorden haben, in unser Land zurück, wo sie von jener Politikerriege sowie den bekloppten Integrationsillusionisten und Multikulti-Ideologen wieder aufgenommen werden. Mehr Heuchelei geht nicht.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch in Deutschland ein Bürgerkrieg ausbricht. Wo doch auch hier längst Christen verfolgt werden, wie das Beispiel der verzweifelten christlichen Flüchtlinge aus Syrien und aus dem Irak zeigt, die als „Ungläubige“ Asylbewerber von radikalen Islamisten in ihren Unterkünften gemobbt, verfolgt und geschlagenwerden.

Horst Ditz, Ludwigshafen am Rhein

 

 

Zu: „Anhaltender Widerstand“ von Christian Rudolf, JF 35/14

Trauerspiel seit dem Jahr 1984

Zu diesem Trauerspiel um die Potsdamer Garnisonkirche gehört noch eine Vorgeschichte: 1984 (!) gründeten Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 271 unter Oberstleutnant Max Klaar die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG). Ihr Ziel war, die Deutsche Frage offenzuhalten, das zerstörte Glockenspiel der Potsdamer Garnisonkirche wiederherzustellen und bei einer Wiedervereinigung zum Aufbau der Garnisonkirche beizutragen.

Dank zahlreicher Spender konnte das Glockenspiel mit insgesamt 40 Glocken neu gegossen und 1987 in die Obhut des Fallschirmjägerbataillons 271 gegeben werden. 46 Jahre nach der Bombardierung und Zerstörung des alten Glockenspiels wurde das Replikat dem damaligen Oberbürgermeister Potsdams übergeben, der die TPG bat, weiter zu sammeln für den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Der war von der Stadtverordnetenversammlung 1990 beschlossen worden. Nur, die evangelische Kirche wollte kein neues Gotteshaus! Es gab ein ewiges Hin und Her. Die einen hatten für eine Kirche gesammelt, die anderen wollten statt dessen ein Versöhnungszentrum bauen. Da keine Einigung zustande kam, wurden die bis dahin gesammelten über sechs Millionen Euro schließlich von der TPG in die „Stiftung Preußisches Kulturerbe“ als Projektrücklage eingebracht.

Klaus Rehmann, Rathenow

 

 

Zu: „Pankraz, Peter Stein und der Sound von morgen“, JF 35/14

Große Männer zur Verteidigung

Die in Stil und Inhalt wieder einmal meisterliche Pankraz-Kolumne bringt mich neben meiner Bewunderung für die mehrschichtige Durchleuchtung des Phänomens „Regietheater“ auch zu dem erfreulichen Gedanken, daß die JF auch nach dem Tod Peter Scholl-Latours noch große alte Männer hat, die eine solche Wochenzeitung für Debatte zu verteidigen wissen. Eben dieser Günter Zehm, aber auch Karl Feldmeyer, Bruno Bandulet fallen mir ein.

Manfred Brunner, München

 

 

Zu: „Europas Umgang mit Rußland / Der Westen will nichts lernen“ von Eberhard Straub, JF 35/14

Die falsche Überschrift

Dem Autor Dank für den interessanten historischen Überblick! Bedauerlich ist hier aber der Verzicht auf die Darstellung der gesellschaftlichen Wertvorstellungen im Westen Europas. Die in Rußland praktizierten gesellschaftlichen Wertvorstellungen sind mit denen im Westen Europas nicht kompatibel. Hier liegt das entscheidende Problem zwischen Rußland und Westeuropa. Die Annexion der Krim, die subversive Tätigkeit in der Ukraine sowie die Behandlung der Menschenrechte in der ,,gelenkten Demokratie“ Rußlands entsprechen keineswegs westlichen Wertmaßstäben. Ein Verzicht auf die westlichen Wertmaßstäbe führt niemals zu einem friedlichen Miteinander mit Rußland, allenfalls zur Vorherrschaft russischer Wertvorstellungen. Die Überschrift zu dem Artikel müßte daher eher lauten: ,,Rußland will nicht lernen“!

Herbert Hedderich, Oldenburg

 

 

Zu: „Anfang und Ende des Zarenstaates“ von Oliver Busch, JF 35/14

Russische Verheerung vermißt

In Ihrer Analyse des verlorenen Ansehens des Zarenstaates und der Fernwirkung des deutschen Kernsieges vermisse ich die Verheerung von zwei Dritteln des damaligen Ostpreußens vor der Schlacht von Tannenberg durch die russischen Truppen, die über tausend Dörfer und viele Städte erfaßte und keinen Vergleich mit dem Verhalten der deutschen Armee in Belgien aushält, das uns in der hundertjährigen Rückschau so deutlich vorgeworfen wird.

Georg K. Schmelzle, Norden / Ostfriesland

 

 

Zu: „Queen Angela, König Jochen“ von Thorsten Hinz, JF 34/14

Merkel ist die Meisterin

Die beiden Protagonisten sind nicht mit der gleichen Elle zu messen. Während auf den König das Sprichwort „Wes Herz voll ist, dem geht der Mund über“ zutreffen mag, ist das Verhalten der Königin von größerer Spannweite. Abwägen, beobachten, den geeigneten Moment abwarten, um sich schließlich mit Entschiedenheit durchzusetzen, dies in Verbindung mit einem vertrauenerweckenden Persönlichkeitsbild, zeichnet sie aus. Die Wählerschaft hat das offenbar begriffen. Ja, sie hat uns ein Opfer für Europa zugemutet. Aber das Wachstum an Ansehen und Sympathie für unser Land, europa- und weltweit, in ihrer Regierungszeit ist zu einem entscheidenden Teil ihrem politischen Auftreten zu verdanken.

Dr. Eberhard Reusse, Rom

 

 

Zu: „Bei fünf Prozent nicht stehenbleiben“, im Gespräch mit Holger Zastrow, JF 34/14

Ein gelungenes Interview

Selten gelang es FDP-Politikern in den letzten zwei Jahren in Stellungnahmen etwas anderes als amöboides Wortgelee mit vermeintlicher Wahlkampfgleitfähigkeit zu produzieren. Um so bemerkenswerter sind Herrn Zastrows Worte zur Atmosphäre in unserem Land, indem er – behutsam – darauf hinweist, daß es mittlerweile oberstes Ziel jeder politischen Maßnahme zu sein scheint, all jene zu bremsen und zu fesseln, die die innere Würde aufbringen, für ihr Leben selbst verantwortlich zu sein. Dieses innerste Bedürfnis eines freien Geistes muß naturgemäß jenen, denen Selbstverantwortung zu übernehmen eine lästige Mühe ist, als unkalkulierbare Bedrohung erscheinen, die umgehend und um jeden Preis zu zähmen ist, egal wie unsinnig die dafür erforderliche Verordnung oder Maßnahme auch sei, Hauptsache der „Querulant“ marschiert wieder im Gleichschritt der Masse. Zastrows erwähnte Assoziation zum „real existierenden Sozialismus“ ist so erdrückend, daß nicht viel fehlt, das Offensichtliche auch auszusprechen.

Dr. Ira Brilla-Austenat, Berlin

 

Wertvolles Korrektiv

Es ist zu würdigen, daß die JF auch einen liberalen Repräsentanten angemessen zu Wort kommen läßt. Der sächsische FDP-Fraktionschef Holger Zastrow ist heute einer der letzten liberalen Repräsentanten einer bürgerlichen Landesregierung. Die sächsischen Liberalen haben das Potential, zum Erhalt der einzigen CDU/FDP-Regierungskoalition beizutragen. Zum Wohle der jüngeren Geschichte unserer Republik haben die Liberalen als korrektives Element oft wertvolle Akzente gesetzt. Bündnisse wie Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün können und konnten dies nicht in der Weise leisten. An Beispielen mangelt es hier nicht.

Frank von Hoyningen-Huene, Dresden

 

 

Zu: „Gefährliches Frösteln“ von Elliot Neaman, JF 34/14

Zuviel Selbstmord

In dem kurzen Bericht wird siebenmal der entehrende Ausdruck „Selbstmord“ verwendet. Besser wäre hier von Suizid, Selbsttötung oder Freitod zu sprechen!

Edgar Guhde, Düsseldorf

 

 

Zu: „Staatsfinanzierung durch Polizeieinsätze“ von Karl Heinzen, JF 34/14

Späte Einsicht: Veranstalter zahlt

Der Vorstoß des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer, die Deutsche Fußball-Liga an den Kosten für Polizeieinsätze im Umfeld von Fußballspielen zu beteiligen, ist richtig, auch wenn sich der SPD-Politiker mit fremden Federn schmückt. Denn es waren wir „Bürger in Wut“ (BIW), die bereits 2008 in der Bremischen Bürgerschaft den Senat in einem Antrag dazu aufgefordert hatten, ein Konzept für die Weiterbelastung der Polizeikosten vorzulegen. Dieser Antrag wurde damals auch mit den Stimmen der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen abgelehnt. Knapp sechs Jahre später kommt Mäurer der BIW-Forderung nun doch nach und geriert sich im Blitzlichtgewitter der Medien als mutiger Kämpfer gegen die Ignoranz der millionenschweren Bundesligaclubs. Dennoch freut uns die späte Einsicht des rot-grünen Senats. Schließlich ist es nicht einzusehen, daß Profivereine und Profiteure anderer kommerzieller Großveranstaltungen hohe Gewinne erwirtschaften, der Steuerzahler aber für die Kosten notwendiger Polizeieinsätze aufkommen muß. Allerdings ist sicherzustellen, daß die Einnahmen aus einer möglichen Kostenbeteiligung nur für die Polizei verwendet werden und nicht in den Haushalten der Länder versickern.

Jan Timke, BIW-Landtagsabgeordneter, Bremerhaven

 

 

Zu: „Echte Liebe“ von Alain de Benoist, JF 33/14

Hunde statt Kinder

Beim Jogging am Rande eines Stuttgarter Vorortes gewahre ich bisweilen eine apokalyptische Vision: nordländische Frauen im gebärfähigen Alter – ganz im Gegensatz zu ihren Kopftuch tragenden, Kinderwagen schiebenden Geschlechtsgenossinnen –, die einen oder mehrere Hunde (der Trend geht eindeutig zum Dritthund, naturgemäß mit Migrationshintergrund) durch die Gegend bugsieren und dabei mit merkwürdiger Inbrunst, Eselsgeduld sowie unter Anwendung sanfter, kleinkindgerechter Sprachlaute versuchen, ihren Tieren eine Grundausstattung menschlichen Sozialverhaltens beizubringen. Es erscheint mir dann beinahe so, als wäre Hundehaltung die neue deutsche Form der Fortpflanzung.

Gerhard Brodbeck, Stuttgart

 

 

Zu: „Westliche Armeen / Schmusekatzen“ von Martin van Creveld, JF 34/14

Islamistische Kampfkraft erhöhen

Der Titel „Schmusekatzen“ ist wohl eine Anspielung auf unsere „Verteidigungsministerin“. Auch wenn Frau von der Leyen nicht zu den JF-Lesern gehört, wird man sie über den Artikel informiert haben. Ich fürchte aber, daß sie völlig unbeeindruckt davon ihre Strategien weiterverfolgen wird und die Kampfkraft der Gegner der ISIS mit der Lieferung von Flachbildschirmen, mobilen Kitaplätzen und garantiertem Dienstschluß um 17 Uhr erhöhen wird.

Prof. Dr. Ulrich Heider, München

 

 

Zu: „Importierter Haß“ von Henning Hoffgaard, JF 31-32/14

Von Ausländern ist keine Rede

Die Frage „Gibt es ein Grundrecht darauf, ausländische Konflikte auf deutsche Straßen zu tragen?“ ist mit Artikel 8 Absatz 1 des Grundgesetzes zu beantworten, der besagt: „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Von Ausländern ist keine Rede.

Eberhard Koenig, Baiern

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