© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/14 / 05. September 2014

Berlin liefert Waffen an die Kurden
Richtig und notwendig
Günther Deschner

Ohne lange Debatten entschied die Bundesregierung, den im Irak gegen die Haßkrieger des „Islamischen Staats“ kämpfenden kurdischen Peschmerga schußsichere Westen, Funk- und Nachtsichtgeräte und andere „nichttödliche“ Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Da man zum Erzielen von Ergebnissen im bewaffneten Kampf, früher landläufig Krieg genannt, aber auch „tödliche“ Waffen braucht, hat Berlin nach längerem Abwägen jetzt entschieden, zusätzlich militärische „Hardware“ aus Überschußbeständen der Bundeswehr zu liefern: 16.000 Sturmgewehre, 40 MGs, Panzerfäuste, das Panzerabwehrsystem „Milan“, Munition und 10.000 Handgranaten. Auch Geländewagen und einige gepanzerte Patrouillenfahrzeuge stehen auf der Packliste.

Das ist eine richtige und notwendige, wenn auch späte Entscheidung! Diese Waffen werden dringend gebraucht, um einen weiteren Vormarsch des bestialischen IS zu stoppen. Die irakischen Kurden sind zudem seit langem verläßliche Partner des Westens. Die gestaffelte Lieferung je nach Bedarf und die Übergabekontrolle durch eine aus Bundeswehr-Offizieren bestehende Kommission vor Ort scheint umständlich, baut jedoch der nicht unberechtigten Befürchtung vor, die zur Ausrüstung von zwei Peschmerga-Brigaden ausreichende Waffenlieferung könnte in „falsche Hände“ geraten. Das ist ebenso eine richtige und sogar kluge Entscheidung.

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