© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/14 / 05. September 2014

Aufgeschnappt
Verdrängte Wut
Matthias Bäkermann

Die Wut ist groß in Wuppertal-Elberfeld. Der linksextremen Szene droht ihr „Autonomes Zentrum“ abhanden zu kommen. Zumindest dort, wo seit den siebziger Jahren an der Ecke Markomannenstraße/An der Gathe ein heruntergekommener Häuserkomplex steht, mit der üblichen optischen Folklore von schwarz-roter Antifa-Fahne bis zu linken Graffiti-Parolen ausstaffiert.

Bereits 2012 hatten alle Stadtratsfraktionen die Pläne der Türkischen Islamischen Gemeinde der Ditib abgenickt, die just hier eine Moschee bauen möchte. Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) hält zwar „ein friedliches Miteinander“ künftig für wünschenswert, wie jetzt der Remscheider General-Anzeiger berichtet. Allerdings stehe zu befürchten, daß die frommen Moslems Anarchopartys mit „bierseligen Jugendlichen“ nebenan kaum dulden werden. Wegen der deshalb befürchteten Landnahme haben die Linken der Stadt bereits einen heißen Herbst angedroht. Anders als die Polizei, die vergangenen Samstag Zielscheibe erster Krawalle wurde, muß die Ditib aber nichts befürchten. Im Gegenteil: Als jüngst Proteste einer Rechtspartei gegen den Moscheebau anstanden, mischten sich die „Autonomen“ brav unter die 800 meist moslemischen Gegendemonstranten.

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