© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/14 / 12. September 2014

Meldungen

Weiter Rätselraten um Absturz von Flug MH 17

DEN HAAG. Die Maschine der Malaysia-Airlines (MH17), die am 17. Juli über der Ostukraine abgestürzt war, ist höchstwahrscheinlich abgeschossen wurden. Zu diesem Ergebnis kommt ein erster Zwischenbericht des niederländischen Sicherheitsrates. Wrackteile des Passagierflugzeugs, das von Amsterdam nach Kuala Lumpur unterwegs war, deuteten auf die äußere Einwirkung von Objekten mit hoher Energie hin. Die Beschädigungen des Flugzeugrumpfes und des Cockpit-Bereiches seien mit einem technischen Ausfall der Triebwerke und Flugsystem nicht zu erklären, heißt es in dem 34seitigen englischsprachigen Bericht. „Die Tatsache, daß die Trümmer über ein großes Gebiet verstreut waren, lassen es plausibel erscheinen, daß das Flugzeug in der Luft zerbrach.“ Dies würde auch erklären, warum der Flugschreiber abrupt mit den Aufzeichnungen endete, die Luftüberwachung gleichzeitig Funkkontakt verlor und das Flugzeug vom Radar verschwand, urteilen die niederländischen Gutachter. Da die meisten der bei dem Absturz getöteten 298 Passagiere aus den Niederlanden stammen, hat die Internationale Zivilluftfahrtorganisation IACO Holland federführend beauftragt, die Absturzursachen zu klären. Die Schuldfrage ist mit dem Zwischenbericht noch nicht beantwortet. Während die ukrainische Regierung und der Westen prorussischen Separatisten die Schuld zuweisen, macht Rußland ukrainische Truppen verantwortlich. (cs)

www.onderzoeksraad.nl

 

Flamen besorgt über Unterricht in Brüssel

Brüssel. Auch in diesem Schuljahr werden in Brüssel mehr als 500 flämische Kinder keine niederländischsprachige Schule besuchen können. Schuld daran ist ein im Jahr 2002 eigens für das Schulwesen eingeführtes Antidiskriminierungsgesetz, wonach jeder Schüler, gleich welcher Muttersprache, sich an jeder Brüsseler Schule einschreiben kann. Da unterdessen mehr als die Hälfte der Kinder in der flämischen Hauptstadt arabischer Herkunft sind, für die die drei islamischen Schulen der Stadt zuwenig Plätze bieten, besteht aus dieser Gruppe seit Jahren ein Andrang auf flämische Schulen. Selbst der vor zwei Jahren eingeführte Sprachtest für Niederländisch konnte die Situation nicht entschärfen. Als einzige flämische Partei fordert der Vlaams Belang daher eine Ausweitung der flämischen Schulkapazitäten in Brüssel – bislang ist nur jede vierte Schule der Stadt niederländischsprachig. (mb)

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