© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/14 / 12. September 2014

Meldungen

Museum für Völkerkunde in München umbenannt

MÜNCHEN. Das Staatliche Museum für Völkerkunde in München ist in „Museum Fünf Kontinente“ umbenannt worden. Ein Sprecher des Museums begründete die Entscheidung gegenüber der JUNGEN FREIHEIT damit, daß der Begriff Völkerkunde nicht mehr als zeitgemäß gelte. Viele Völkerkundemuseen im deutschsprachigen Raum hätten daher ihren Namen gewechselt. Die Besucher könnten mit dem alten Begriff nichts mehr anfangen und glaubten, es handle sich um eine Einrichtung von Fachgelehrten für Fachgelehrte. Die Umbenennung des Museums sei das Ergebnis einer „intensiven Phase der Reflexion und Neuorientierung“. „Innerhalb der vielfältigen Münchner Museumslandschaft stehen wir für einen einzigartigen Zugang zum kulturellen Reichtum der Menschheit. Unser Museum ist ein Ort des kulturellen Dialogs zwischen Menschen aller Kontinente“, lobte Direktorin Christine Kron ihr Haus in einer Mitteilung. Mit dem neuen Namen wolle das 1862 gegründete Museum zeigen, daß den Besucher auch Modernes und Aktuelles erwarte. „Als Europäer erhält man bei uns Ergänzungen aus aller Welt für das eigene Weltbild.“ Andere Völkerkundemuseen hätten sich in Weltkulturen-Museen umbenannt. Davon habe man sich abheben wollen und sich deshalb für den Namen „Museum Fünf Kontinente“ entschieden. Der Begriff habe einen starken Gegenwartsbezug und zeige, daß das Museum nicht nur auf die Vergangenheit ausgelegt sei. (krk)

 

„Zwischentag“ auf Haus einer Burschenschaft

BONN. Dutzende Störer aus dem linksextremen Spektrum haben zum Teil handgreiflich versucht, die Verlags- und Büchermesse „Zwischentag“ auf dem Haus der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn zu blockieren. Zu der Aktion am vergangenen Samstag hatte die Bonner „Antifaschistische Aktion“ aufgerufen. Wie die Polizei in Bonn mitteilte, nahmen an der Protestveranstaltung bis zu 80 Personen teil; gegen zwei Störer im Alter von 17 und 21 Jahren wurden Strafverfahren eingeleitet. Der als „Freie Messe“ deklarierte „Zwischentag“ wurde von dem Verleger Götz Kubitschek (Sezession, Verlag Antaios) im Herbst 2012 initiiert und in diesem Jahr erstmals von Felix Menzel, Gründer des Internetprojekts blauenarzisse.de, organisiert. Ursprünglich sollte die Messe in Düsseldorf stattfinden, mußte nach zweimaligen politisch motivierten Raumkündigungen jedoch kurzfristig auf das Burschenschaftshaus der Raczeks nach Bonn verlegt werden. Nach Angaben des Veranstalters präsentierten dort etwa 20 Aussteller vor rund 400 Besuchern ihre Bücher, Zeitschriften, Textilien und Projekte. Ein Begleitprogramm mit Lesungen und Diskussionen rundete die Messe ab. (tha)

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