© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/14 / 19. September 2014

Meldungen

Trauerseeschwalbe: Leichte Brutzunahme

Düsseldorf. Seit 1997 führt das Naturschutzzentrum im niederrheinischen Kleve ein Artenschutzprojekt zur Erhaltung der Trauerseeschwalbe durch. Die Art ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und weist nur noch knapp 800 Brutpaare auf. Trotz massiven Einsatzes künstlicher Nisthilfen war der Bruterfolg zwischen 2004 und 2010 stark rückläufig. Die seitdem betriebene Ursachenforschung ergab, daß einerseits die Witterungsbedingungen am Unteren Niederrhein keine bestands­erhaltende Reproduktionsrate gestatteten, andererseits zerstörten Bläßhühner und laichende Karpfen Gelege. Küken fielen vermehrt Waldohreulen zum Opfer. Nachdem jedoch der negative Einfluß durch Prädation durch Schutzvorrichtungen an den Nisthilfen gemindert wurde, sind erste Anzeichen für die Zunahme des Bruterfolgs erkennbar (Natur in NRW, 1/2014). (ck)

www.natur-in-nrw.de

 

Alzheimer: Kulturelle Herausforderung

Freiburg. Trotz enormen Forschungsaufwands ist die eigentliche Ursache der Jahrhundertkrankheit Alzheimer unbekannt. Auch medikamentöse Therapien können den Demenzverlauf bislang nur verzögern oder erträglicher gestalten. Angesichts der bis 2030 unvermeidlichen Verdopplung der deutschen Patientenzahl von einer auf zwei Millionen, fordert Verena Wetzstein, Redakteurin der Zeitschrift für medizinische Ethik, ein rasches „öffentliches Umdenken“ im Umgang mit Alzheimer (Herder Korrespondenz, 8/2014). Die „zentrale kulturelle Herausforderung der Gegenwart“ könne nicht mehr allein an die Medizin delegiert werden. Vielmehr sei der Weg in die „sorgende Gesellschaft“ einzuschlagen, die den Menschen in seiner Fragmentarität und Verletzlichkeit akzeptiere. (wm)

www.herder-korrespondenz.de

 

Nationalpark Schwarzwald: Doch keine Chemie

Lossburg. In der Meldung „Erster Nationalpark in Baden-Württemberg“ (JF 36/14) wird über den Nationalpark Schwarzwald behauptet, der chemische Kampf gegen den Borkenkäfer bleibe gestattet. Dieser Darstellung hat der Nationalpark Schwarzwald widersprochen. „Die chemische Bekämpfung von käferbefallenem Polterholz entspricht nicht den Nationalparkgrundsätzen“, schreibt Nationalparkwirt Thomas Gamio. „Der Nationalpark steht auf Staatswaldfläche, und die ist in ganz Baden-Württemberg FSC-zertifiziert – das heißt, eine chemische Bekämpfung ist nicht statthaft. Tatsache ist: in den Randgebieten wird jede vom Borkenkäfer befallene Fichte motormanuell entfernt. Das liegende Holz wird sofort zum Sägewerk abgefahren – somit ist eine chemische Bekämpfung nicht nötig.“ (ru)

 

Erkentnis

„In den dämmrigen Grenzen des Nests spielen sich gewalttätige Kämpfe ab, sind Kannibalismus, Kindsmord und Mord an der Tagesordnung.“

Dave Goulson, Biologe an der Uni Sussex, in seinem neuen Buch „Und sie fliegt doch. Eine kurze Geschichte der Hummel“

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen