© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/14 / 26. September 2014

Ein Hilfeschrei
Fachtagung: Lebensrechtler sprechen sich für ein Verbot der Sterbehilfe aus
(idea/JF)

Für ein Verbot der Sterbehilfe haben sich christliche Medizin- und Ethikexperten bei einer Fachtagung des Bundesverbandes „Christdemokraten für das Leben“ und der Lebensrechtsorganisation „Aktion Lebensrecht für Alle“ am 19. September in Berlin ausgesprochen. Die Tagung stand unter dem Thema „Du sollst mich töten. Kommt jetzt der ärztlich assistierte Suizid?“ Die Experten begrüßten die Initiative von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), jede Form des assistierten Suizids unter Strafe zu stellen.

Der Medizinhistoriker Axel W. Bauer warnte vor der „Illusion des selbstbestimmten Todes“. Schwerkranke Menschen bräuchten fachmännische Hilfe und keinen assistierten Suizid. In Deutschland gebe es jährlich mindestens 100.000 Suizidversuche, von denen etwa 10.000 zum Tod führten. Insbesondere bei über 65jährigen steige die Rate der Selbsttötungen deutlich an. Ein „freiwilliger Abgang“ aus dem Leben dürfe nicht zur sozial erwünschten Tugend werden, so Bauer.

Manfred Spieker, Professor für Christliche Gesellschaftslehre, bezeichnete Suizidversuche als einen „Hilfeschrei“. Die Legalisierung des assistierten Suizids sei juristisch und moralisch fragwürdig. Durch eine Legalisierung der Sterbehilfe nehme der Druck auf Kranke zu, sich dem Trend zum „sozialverträglichen Frühableben“ anzuschließen. (idea/JF)

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