© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/14 / 03. Oktober 2014

Wachleute vergreifen sich an Asylbewerbern
Wenn der Staat versagt
Moritz Schwarz

Sollten die Bilder nicht aus dem Zusammenhang gerissen sein, dokumentieren sie in der Tat einen Skandal. Wachleute in einer Aufnahmeeinrichtung vergreifen sich an Schutzbefohlenen, so zumindest der bisherige Eindruck. Stärkere malträtieren Schwächere, das ist in jedem Fall abscheulich, gleichgültig ob es sich um Einwanderer handelt, die einen Deutschen jagen, oder wie diesmal um Uniformierte, die Asylbewerber demütigen. Gegen solche Mißstände muß in jedem Rechtsstaat mit eisernem Besen vorgegangen werden.

Klar ist allerdings, bei wem angesichts der Bilder die Sektkorken geknallt haben dürften: bei der Einwanderungslobby. Nur zu gerne schlachtet sie solche Vorfälle aus, um die längst bröckelnde Abwehrfront gegen den Mißbrauch des Asylrechts zur Massenzuwanderung weiter aufzuweichen. Deren letzte Verteidiger, die auf Einhaltung von Recht und Gesetz pochen, werden nun einmal mehr in Zusammenhang mit „Menschen- und Fremdenfeindlichkeit“ gebracht werden.

Daß der Mißbrauch schon begonnen hat, zeigt der Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit als angeblicher Ursache – der also die Schuld nach „rechts“ schiebt –, für den es aber laut Polizei bislang keine Belege gibt. So wird abgelenkt von der Verantwortung der Politik, die Menschen ins Land läßt, deren Fürsorge sie dann privat auslagert. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger gibt sich empört. Er sollte in den Spiegel schauen.

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