© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/14 / 03. Oktober 2014

Meldungen

Schweizer schmettern Einheitsversicherung ab

BERN. Die Schweizer haben sich gegen eine Einheitsversicherung im Gesundheitssystem ausgesprochen. Die Entscheidung in einer Volksabstimmung fiel deutlich aus: Nur 38 Prozent der Wähler stimmten „für eine öffentliche Krankenkasse“, so der Titel des Referendums. Die größte Unterstützung fand das Vorhaben in der französischsprachigen Schweiz. In Genf und drei weiteren Kantonen im Westen des Landes gab es eine Mehrheit für die Gesetzesinitiative. Die größte Ablehnung gab es im Osten mit 81,7 Prozent Neinstimmen im Kanton Appenzell-Innerrhoden. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,7 Prozent. Die Bürger hätten zum Ausdruck gebracht, daß sie das Gesundheitssystem reformieren, nicht aber radikal ändern wollten, sagte Gesundheitsminister Alain Berset (SP) laut Medienberichten. Die Befürworter forderten eine staatliche Einheitskasse. Der Wettbewerb unter den 61 Kassen sei schädlich und teuer, argumentierten sie. Ihrer Rechnung zufolge würden die Gesundheitskosten um zehn Prozent sinken. Die bürgerlichen Parteien und Wirtschaftsvertreter lehnten das Gesetz ab. (rg)

 

Rußland verletzt schwedischen Luftraum

STOCKHOLM. Zwei russische Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi 24 sind vergangene Woche aus Richtung Königsberg in den schwedischen Luftraum über Öland eingedrungen. Die schwedische Luftwaffe ließ einen Abfangjäger aufsteigen, der die russischen Maschinen zur Umkehr bewegte. Das schwedische Außenministerium bestätigte den Vorfall, wollte ihn jedoch nicht kommentieren. Man müsse sich erst ein genaueres Bild der Lage machen, zitiert Radio Schweden einen Pressesprecher. Das Hauptquartier der schwedischen Streitkräfte wertete den Vorfall als Antwort auf das Nato-Treffen in Litauen in der vergangenen Woche. Das russische Vorgehen habe eine neue Qualität. Mehrfach seien 2013 und 2014 russische Militärflugzeuge in den schwedischen Luftraum eingedrungen. (cs)

 

Unmut nach Rettung illegaler Migranten

NIKOSIA. Die zypriotische Polizei mußte Syrer mit Gewalt zum Verlassen eines Kreuzfahrtschiffs zwingen. Die „Salamis Filoxenia“ hatte sie 50 Seemeilen südwestlich von Zypern von einem Kutter gerettet, der ein Notsignal abgesetzt hatte. Im Hafen von Limassol weigerten sich die Syrer, von Bord zu gehen, und forderten die Besatzung auf, sie nach Italien zu bringen. „Das ist das Dankeschön. Wir haben sie gerettet, gefüttert und jetzt wollen sie das Schiff nicht verlassen. Wir werden ruiniert“, klagte ein Sprecher des Kreuzfahrtunternehmens im Rundfunk Zyperns. Der Ausfall der Kreuzfahrt habe seiner Firma Hunderttausende Euro gekostet. (cs)

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