© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/14 / 03. Oktober 2014

Zeitschriftenkritik: Der Fall
Kampf gegen Kriminalität
Werner Olles

Die Kriminalität in Deutschland explodiert. Spektakuläre Verbrechen beherrschen zwar die Schlagzeilen in den Medien, doch es ist vor allem die Alltagskriminalität mit Einbrüchen, Autodiebstählen und Betrügereien, die gesetzestreuen Bürgern das Leben schwermacht. Im politischen Bereich wird hingegen das Gewaltmonopol des Staates von der extremen Linken ständig unterlaufen, während Zuwanderer aus dem türkisch-arabisch-islamischen Kulturkreis längst dazu übergegangen sind, sich eigene Gesetze und Gerichtsbarkeiten zu schaffen. Doch statt die mafiösen Strukturen von ausländischen Schleuser- und Menschenhändlerbanden und zugewanderten Kriminellen aufzudecken und zu zerschlagen, wird Deutschland immer mehr zum Rückzugs- und Ruheraum des organisierten Verbrechens. Allerdings ist dies weniger die Schuld der überlasteten und zudem zum Prügelknaben der Nation herabgewürdigten Polizei, als von pflichtvergessenen Politikern, einer zahnlosen Justiz und politisch korrekten Medien, die allesamt dazu beitragen, daß der Kampf gegen die Kriminalität kaum noch zu gewinnen ist.

Das vierteljährlich in einer Druckauflage von 40.000 Exemplaren erscheinende Magazin für reale Kriminalfälle, Kriminologie und Kriminalistik Der Fall beleuchtet in seiner ersten Ausgabe (September/Oktober 2014) in einem Interview mit dem ehemaligen Kriminalkommissar und Fallanalytiker Axel Petermann unter anderem den schmalen Grat zwischen sozialisiertem Miteinander und antisozialem, zerstörerischem Verhalten. Wie weit geht die Faszination des Bösen, die Vorstellung, wie ein Mafiaboß zu agieren, die absolute Allmacht über Leben und Tod zu haben und alle Tabus brechen zu können? Es sind solche Fragen, die sich ein guter Kriminalist auch stellen muß, um den Verbrecher seiner Strafe zuzuführen.

Zwar vergeht kein Tag, an dem wir nicht von Mord, Raub und anderen Gewalttaten hören, doch zeigt der Beitrag „Politische Pädophilie“, daß auch Delikte wie die extreme sexuelle Neigung des SPD-Bundestagsabgeordneten Edathy und das Auftauchen seines Namens auf der Kundenliste eines internationalen Kinderpornorings Straftaten nach sich ziehen können. So soll der Politiker vor den Ermittlungen gegen ihn gewarnt worden sein. Daher handelt es sich bei dem „Fall Edathy“ nicht nur um einen Grenzbereich zur Kinderpornographie, sondern möglicherweise auch um Strafvereitelung und Verrat von Dienstgeheimnissen. Beträchtliches Aufsehen erregte auch der Fall des südafrikanischen Paralympics-Stars Oscar Pistorius, dem vorgeworfen wird, in der Nacht zum 13. Februar 2013 seine Freundin Reeva Steenkamp erschossen zu haben.

Zahlreiche ungelöste Fälle sind indes heute vergessen, obwohl weiterhin nach den Tätern gefahndet wird. Eines haben jedoch alle Arten des realen Verbrechens gemeinsam: Sie sind die Schattenseiten einer Gesellschaft, der ihre Wertestandards zunehmend abhanden kommen.

Kontakt: Marvi-Verlag, Schulenburger Landstr. 128, 30165 Hannover, Tel.: 0511 / 67 69 73-0. Das Einzelheft kostet 4,95 Euro, das Jahresabo 19,80 Euro.

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