© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/14 / 03. Oktober 2014

DVD: The Quiet Ones
Dämonische Kräfte
Werner Olles

Zu den wichtigsten und kommerziell erfolgreichsten Filmen des Horror- und Science-fiction-Genres gehörten in den 1950er und 1960er Jahren die Produktionen der britischen Hammer-Films: Terence Fishers „Frankensteins Fluch“ und „Dracula“, Val Guest mit „Schock“ und „Feinde aus dem Nichts“, Michael Carreras und Jimmy Sangster mit „Maniac“ und „Fear in the Night“, die damit zu Vorbildern für John Carpenter und Brian de Palma avancierten. Ende der siebziger Jahre ging Hammer-Films in Konkurs und wurde erst 2007 von dem niederländischen TV-Produzenten John de Mol wieder zum Leben erweckt. Mit David Keatings „Wake Wood“ gelang dem Studio 2010 ein eindrucksvolles Comeback.

Im neuen Hammer-Film „The Quiet Ones“ provoziert Professor Coupland (Jared Harris) seine Studenten mit der Behauptung, daß paranormale Phänomene das Resultat von negativer menschlicher Energie sind. Mit Hilfe seiner Assistenten Krissi (Erin Richards), Harry (Rory Gleck-Byrne) und Brian (Sam Claflin) wagt er ein gefährliches Experiment. Die junge Jane Harper (Olivia Cooke), die an schweren Depressionen leidet und zudem in der Lage ist, fremde Phänomene zu generieren, soll als Medium zum Heraufbeschwören eines Poltergeistes benutzt werden.

Während Jane bei dem Experiment realisiert, daß sie bereits mit dämonischen Kräften geboren wurde, erfährt Brian, daß ein Kult namens „The Quiet Ones“ Satan zum Leben erwecken wollte und alle Teilnehmer bei einem Feuer in dem Haus ums Leben kamen, in dem Coupland und seine Gruppe ihr Experiment durchführen. Als Krissi und Harry ermordet werden, geraten die heraufbeschworenen dunklen Mächte außer Kontrolle …

John Pogues „The Quiet Ones“ beginnt verheißungsvoll, verstrickt sich jedoch im weiteren Verlauf in Ungereimtheiten, die dem Drehbuch von Craig Rosenberg geschuldet sind, um schließlich sturzflugartig einzugehen. Selbst das furiose Ende vermag da nicht mehr zu überzeugen. Dabei hätte die Geschichte, die lose auf dem parapsychologischen Philip-Experiment von 1972 in Toronto basiert, durchaus das Zeug zu einem schnörkellosen Horrorfilm gehabt. Das Fehlen einer stilistischen Linie und dramaturgische Mängel haben dies verhindert.

DVD/Blu-ray: The Quiet Ones. Ascot Elite/Eastside Communications 2014, Laufzeit etwa 94 Minuten

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