© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/14 / 03. Oktober 2014

Meldungen

Ärzte: In der Provinz zu wenig, in der Stadt zuviel

Eschborn. Das 2012 in Kraft getretene Versorgungsstrukturgesetz sollte mehr Ärzte in ländliche Regionen locken. Tatsächlich habe es bewirkt, daß die ärztliche Versorgung deutlich geworden sei und die „großen Verteilungsprobleme“ weiterbestünden, wie der Verband der Ersatzkassen nun bilanziert. Mit ihrem geplanten neuen Gesetz zur Verbesserung von Qualität und Versorgung im Gesundheitswesen müsse die Bundesregierung daher vor allem den „Abbau von Überversorgung“ vorantreiben. Denn in den Ballungsgebieten gebe es 32.375 Mediziner zuviel, während weiter zuwenig Ärzte in der Provinz praktizieren. Geld allein könne den Mißstand nicht beseitigen, aber auf günstige Kredite und Stipendien als Anreize für die Niederlassung sollte man auch künftig nicht verzichten (Pharmazeutische Zeitung, 11. September 2014). (wm)

www.pharmazeutische-zeitung.de

 

Zu kurze Reichweite: Diesel schlägt Erdgas

Weinheim. Derzeit führt der Einsatz von Biomethan und Erdgas als Kraftstoff im Güter- und Personentransport noch ein Schattendasein. Das Karlsruher Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse arbeitet daran, daß sich dies ändert. Man vergleicht dort die aktuell verfügbaren Erdgas-Antriebstechnologien mit konventionellem Dieselantrieb und untersucht auch die Einsatzmöglichkeiten, die ein mit Erdgas betriebenes Binnenschiff hätte. Neben der enormen CO2-Einsparung lassen sich für Pkw, Lkw und Schiff deutlich ökonomische Vorteile erkennen. Trotzdem werde im Güterverkehr der Dieselantrieb wegen der ungelösten Reichweitenprobleme von Erdgasfahrzeugen „in den nächsten Jahren bestimmend bleiben“ (Chemie Ingenieur Technik, 9/2014). (dm)

www.cit-journal.de

 

Raumsonde vor Landung auf Komet 67P

Heidelberg. Am 11. November ist die Landung der Tochtersonde Philae der europäischen Raumsonde Rosetta auf dem Kometen 67P vorgesehen. Nach einer Flugstrecke von 6,4 Milliarden Kilometern war die im März 2004 gestartete Rosetta am 6. August 2014 im Nahbereich von 67P eingetroffen. Seitdem begleitet sie den Kometen auf seinem Weg um die Sonne. Bereits vor der Landung von Philae, so glaubt Tilmann Althaus (Sterne und Weltraum, 10/2014), sei das ESA-Projekt ein voller Erfolg, da noch niemals so detailreiche Bilder von einem Kometenkern zur Erde gefunkt worden seien. Gelinge die Feinerkundung der kohlenstoffreichen, keine Spuren von Wassereis aufweisenden Oberfläche durch Philae, würden die Meßdaten „unser Wissen über die Beschaffenheit von Kometen revolutionieren“. (dm)

www.sterne-und-weltraum.de

 

Erkenntnis

„Die Proteine binden an die Eiskristalle und verhindern, daß sie weiter wachsen. Dafür müssen die Proteine die Oberfläche der Eiskristalle besetzen. Das sorgt dafür, daß sich keine weiteren Wassermoleküle anlagern.“

Biologe Paul Cziko, Universität Oregon, über das Rätsel, warum Antarktisfische nicht frieren.

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