© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/14 / 10. Oktober 2014

Bibliothek des Konservatismus

Die Bibliothek des Konservatismus wird getragen von der gemeinnützigen Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF). Die FKBF wurde 2000 von Caspar von Schrenck-Notzing, 1970 bis 1998 Herausgeber der konservativen Theoriezeitschrift Criticón, gegründet.

Um der Nachwelt seine wertvolle konservative Bibliothek zu erhalten, veranlaßte er 2008 deren Überführung von München nach Berlin. Seit 2012 ist die Bibliothek des Konservatismus dienstags und mittwochs von 10 bis 15 Uhr für den Besucherverkehr geöffnet.

Vorsitzender des Stiftungsrats der FKBF ist seit 2007 JF-Chefredakteur Dieter Stein. Die FKBF gibt in Kooperation mit der JF den Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten heraus.

Weitere Informationen und Kontakt: Bibliothek des Konservatismus, Fasanenstraße 4, 10623 Berlin, E-Mail: bibliothek@fkbf.de , Fax: 030-315 17 37 21. Spenden an die FKBF (IBAN: DE15 1009 0000 2125 2750 04, BIC: BEVODEBB) sind steuerlich absetzbar.

 

 

2007

Caspar Freiherr von Schrenck-Notzing übergibt den FKBF-Stiftungsratsvorsitz an JF-Chefredakteur Dieter Stein. Es entstehen erste Überlegungen, was aus der wertvollen Bibliothek des Doyen der konservativen Publizistik werden soll. Die Idee einer öffentlichen konservativen Bibliothek wird geboren. Die umfänglichen Bestände werden von den späteren Bibliotheksmitarbeitern Wolfgang Fenske gesichtet und vorsortiert. Provisorisch werden zunächst Räume am Berliner Hohenzollerndamm für die Aufnahme von mehr als 15.000 Büchern, Zeitschriften und anderen Publikationen vorbereitet.

 

 

2008

Die Bibliothek Caspar von Schrenck-Notzings zieht im Frühjahr nach Berlin um. Neben den Privatbeständen des Barons gelangen auch die Bibliothek der Münchner Geschäftsstelle der Förderstiftung und das Archiv von Schrenck-Notzings konservativer Theoriezeitschrift Criticón in die Hauptstadt. In drei bis unter die Decke befüllten Räumen finden sie eine vorläufige Bleibe am Hohenzollerndamm. Die in München bereits begonnenen Katalogisierungsarbeiten werden mit Hilfe eines einfachen Computerprogramms unter äußerst beengten Verhältnissen fortgeführt. Bücher und Zeitschriften stapelten sich in jeder Ecke.

 

 

2009

Am 25. Januar 2009 verstirbt Caspar von Schrenck-Notzing im Alter von 82 Jahren. Seine Frau, Regina von Schrenck-Notzing, bleibt der FKBF jedoch treu verbunden und engagiert sich weiter im Sinne ihres verstorbenen Mannes. Eine erste Bibliothekstagung findet in Berlin statt. Der Philosoph Harald Seubert spricht zum Thema „Konservative Institutionen tragen das Erbe in die Zukunft weiter“. Beim Rundgang durch die einzigartigen Bestände konservativer Literatur diskutieren Freunde und Förderer des Projekts konkrete Schritte zum weiteren Aufbau der ersten professionellen konservativen Bibliothek in Deutschland.

 

 

2010

Mit dem Nachlaß des konservativen Sozialphilosophen Günter Rohrmoser wächst der Bestand weiter an. Schnell wird klar: Unter den beengten Verhältnissen am Hohenzollerndamm läßt sich der ehrgeizige Plan nicht verwirklichen. Mitarbeiter machen sich auf die Suche nach einer zentral gelegenen und dennoch bezahlbaren Etage für die Bibliothek. Unterdessen beginnt in Kooperation mit dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) die professionelle Online-Katalogisierung der Bestände. Jahresende: Die Mitarbeiter werden fündig. Die Bibliothek bezieht eine Etage in der Fasanenstraße 4, unweit des Bahnhofs Zoo.

 

 

2011

Dank großzügiger Unterstützung durch Förderer kann die erste Etage in der Fasanenstraße den Erfordernissen einer wissenschaftlichen Bibliothek entsprechend umgebaut und eingerichtet werden. Neben WLAN-Arbeitsplätzen und einem Online-Katalog für die Nutzer wird auch ein für Vorträge und Buchvorstellungen nutzbarer Lesesaal mit Beamer, Leinwand und Tonanlage eingerichtet. Unter dem Titel „Konservative Publizistik: Texte aus den Jahren 1961 bis 2008“ einen 480 Seiten starken Auswahlband mit wichtigen Aufsätzen Caspar von Schrenck-Notzings heraus. Im November erfolgt die Einweihung der „Bibliothek des Konservatismus“.

 

 

2012

Am 6. Januar verstirbt Regina von Schrenck-Notzing. Längst ist die Etage der Bibliothek durch zahlreiche Zustiftungen komplett ausgelastet. Als die Etage über der Bibliothek frei wird, gelingt es der FKBF durch erneute großzügige Unterstützung ihrer Förderer, auch diese anzumieten. Hier finden fortan das Zeitschriftenarchiv und das Büro des Bibliotheksleiters Platz. Im September beginnt in Kooperation mit der Stiftung Ja zum Leben der Aufbau eines „Sonderbestandes Lebensrecht“. Im November öffnet die Bibliothek feierlich ihre Pforten für den regelmäßigen Nutzerverkehr. Festredner sind der Althistoriker Alexander Demandt und der Publizist Konrad Adam.

 

 

2013

In der Bibliothek finden nun zwei Mal pro Monat Vortragsabende und Buchvorstellungen mit 50 bis 120 Zuhörern statt. Zudem werden auch Seminare für Studenten und Jungakademiker nachgefragt, für die aber die Räumlichkeiten fehlen. Als eine weitere Etage im Haus frei wird, unterstützen die Förderer abermals begeistert den Plan einer Erweiterung. Ein Buchmagazin, ein Archivraum, ein Seminarraum sowie ein Clubraum werden hier ihren Platz finden. Ein Veranstaltungshöhepunkt ist die Podiumsdiskussion „Konservative und Libertäre – Brüder im Geiste oder politische Gegner?“ mit Karlheinz Weißmann, André Lichtschlag und Stefan Blankertz.

 

 

2014

Im akademischen Sommersemester findet das erste Seminar der Bibliothek über „Schlüsseltexte des Konservatismus“ statt. Mit acht Studenten und Jungakademikern liest und diskutiert Bibliotheksleiter Wolfgang Fenske wichtige konservative Aufsätze aus drei Jahrhunderten. Neben dem Gedenken des konservativen Widerstandes 1934 und 1944 wird in den Veranstaltungen schwerpunktmäßig der Ausbruch des Ersten und Zweiten Weltkriegs reflektiert. Mit der Schriftenreihe Erträge beginnt die Bibliothek, die bei ihr gehaltenen Vorträge und entstandenen wissenschaftlichen Arbeiten in Auswahl zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Fotos siehe PDF

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