© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/14 / 17. Oktober 2014

Milliardenhilfe für Gaza
Dauerkonflikt auf Pump
Werner Becker

Krieg, Zerstörung, Wiederaufbau und dann alles wieder von vorne. 4,3 Milliarden Euro hat die internationale Gemeinschaft nun für den Gaza-Streifen gesammelt. Knapp 18.000 Häuser wurden während des Krieges zwischen der Hamas und Israel zerstört. Es ist müßig zu debattieren, wer an der Gewalteskalation die Schuld trägt. Klar ist zumindest, wer dafür die Zeche zahlt: eigentlich alle außer der Hamas und Israel.

Neben den 450 Millionen Euro aus den Kassen der Europäischen Union spendiert Deutschland weitere 50 Millionen Euro. Gut angelegtes Geld ist das nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die beiden Kontrahenten wieder die Köpfe einschlagen. Einen Grund braucht es dafür nicht, schon gar keinen guten. Der Gaza-Streifen ist der höchstsubventionierte Landstrich der Welt. Nirgendwo sonst versickern so viele Gelder in dubiosen Kanälen.

Im schlimmsten Fall landen die Finanzhilfen in den Waffenarsenalen der Hamas und liefern damit der israelischen Regierung, die ebenfalls von Milliardenzahlungen aus dem Ausland profitiert, einen willkommenen Anlaß zu einem neuen Krieg. Der Kreislauf der Gewalt läßt sich so nicht stoppen. Im Grunde finanziert die internationale Gemeinschaft nur die nächste Eskalationsstufe. Dabei können weder Israel noch die Hamas sich den Krieg aus eigener Tasche leisten.

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