© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/14 / 24. Oktober 2014

Meldungen

Theologe wirft der EKD „Totalitarismus“ vor

SCHIFFERSTADT. Scharfe Kritik an Politisierung und Zentralismus in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) übt der Theologe Karl Richard Ziegert im Deutschen Pfarrerblatt. Innerhalb der EKD habe sich ein „neuer christlicher Totalitarismus etabliert, der Politik und Theologie, Religion und Gesellschaftserneuerung in einem sein will“, schreibt der frühere Beauftragte für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche der Pfalz. Laut Ziegert propagiert die EKD „ethisch als besonders hochstehend präsentierte politische Positionen, um die Gesellschaft zu perfektionieren“. Sie fordere zum Beispiel nun auch, dem traditionellen Verständnis von Familie die völlige Offenheit der „sexuellen Orientierung“ überzuordnen. Mit ihren „radikalen Gender-Statements“ bezahle die EKD den Preis, den die „politische Klasse“ als eine Gegenleistung für die Rolle der Kirche als politischer Mitspieler einfordere. (idea/JF)

 

Deutscher Kulturrat kritisiert digitale Agenda

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat hat Kritik an der „Digitalen Agenda 2014–2017“ der Bundesregierung geübt. Mit diesem Vorhaben will die Regierung die digitale Infrastrukur verbessern und Deutschland zu einem „digitalen Kulturland“ entwickeln. Dazu soll mittels eines „effizienten Technologiemixes“ bis 2018 eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde geschaffen werden. Das Internet solle Kultur- und Medienschaffenden neue Nutzungsmöglichkeiten, Geschäftsmodelle und Verbreitungswege eröffnen. „Das größte Manko der ‘Digitalen Agenda 2014–2017’ ist die Selbstgewißheit, mit der die Umbrüche, die durch die Digitalisierung entstehen, beschrieben werden. Die Digitalisierung ist eine Chance für alle, was für ein Unsinn“, erklärte dazu der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann. „Die Verluste – auch an Arbeitsplätzen – durch die Digitalisierung dürfen nicht durch Fortschrittsversprechen einfach weggewischt werden.“ Wenn über neue Vertriebswege und Erlösmöglichkeiten der Kultur- und Medienwirtschaft gesprochen werde, sollten „die bestehenden in den Blick genommen“, auf ihre „Tauglichkeit“ und ihre wirtschaftliche Bedeutung betrachtet werden, sagte Zimmermann. „Neue Vertriebs- und Erlösmodelle müssen die alten zumindest ersetzen, wenn nicht mit Blick auf eine wirtschaftliche Expansion übertreffen können.“ (tha)

www.kulturrat.de

 

Sprachpranger

„Trust in German Sicherheit“

Werbespruch der in Bochum ansässigen Firma G Data Software AG

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