© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/14 / 31. Oktober 2014

Asiens Pulverfässer der Weltpolitik: Atomwaffen in islamischer Hand
Pakistan ist das Problem
(dg)

Vom 24. November an soll in Wien der jahrelange Streit um die angeblich vom Iran betriebene atomare Aufrüstung durch ein Abkommen beendet werden. Unter dem Dach der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) will Präsident Hassan Rohani versuchen, die von den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates entsandten Verhandlungspartner sowie einen Delegierten der Bundesregierung vom ausschließlich friedlichen Charakter des iranischen Nuklearprogramms zu überzeugen. Was ihm nach Ansicht des Publizisten Gareth Porter keine Mühe bereiten dürfte, da die „Beweise“, die die USA und Israel für die Anreicherung von waffentauglichem Uran vorlegten, entweder gefälscht gewesen seien, oder stattdessen, wie 2009 bei der Anreicherungsanlage in Fordo, haltlose Verdächtigungen die Basis ihrer Sanktionspolitik bildeten (Welt-Sichten, 9/2014). Der indische Politikwissenschaftler D. Swaran Singh (University Neu-Delhi) sieht daher auch nicht den Iran als „Pulverfaß“ der Weltpolitik, sondern Südasiens „atomares Dreick“ in Kaschmir. Zwar sei dort ein „größerer Krieg“ unwahrscheinlich. Aber der „schlimmste Alptraum im südlichen Asien“, die Gefahr, daß einige von Pakistans Atomsprengköpfen in die Hände islamistischer „Nuklearterroristen“ fallen könnten, nehme realistische Züge an.

www.welt-sichten.org

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